Chrom(VI)-oxiddichlorid

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Strukturformel
Struktur von Chrom(VI)-oxiddichlorid
Allgemeines
Name Chrom(VI)-oxiddichlorid
Andere Namen
  • Chromyldichlorid
  • Chromsäuredichlorid
  • Chromoxychlorid
  • Chromylchlorid
  • Chromoxydichlorid
  • Etards Reagenz
Summenformel Cl2CrO2
CAS-Nummer 14977-61-8
Kurzbeschreibung

flüchtige, blutrote Flüssigkeit[1]

Eigenschaften
Molare Masse 154,90 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,91 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−96,5 °C[1]

Siedepunkt

116,7 °C[1]

Dampfdruck

18,4 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
03 – Brandfördernd 08 – Gesundheitsgefährdend 05 – Ätzend 07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271-350i-340-314-317-410
P: 201-​220-​273-​280-​305+351+338-​310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Brandfördernd Giftig Ätzend Umweltgefährlich
Brand-
fördernd
Giftig Ätzend Umwelt-
gefährlich
(O) (T) (C) (N)
R- und S-Sätze R: 8-35-43-46-49-50/53
S: 45-53-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Chrom(VI)-oxiddichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Metalloxide bzw. Chlorverbindungen. Sie liegt in Form einer flüchtigen, blutroten, an feuchter Luft rauchenden Flüssigkeit vor.

Gewinnung und Darstellung

Chrom(VI)-oxiddichlorid kann durch Reaktion von Chlorwasserstoff mit Chromsäure bzw. Chromtrioxid hergestellt werden.

$ \mathrm {CrO_{3}+2\ HCl\longrightarrow CrO_{2}Cl_{2}+H_{2}O} $

Weiterhin kann es durch Reaktion von Kaliumchromat mit Natriumchlorid und Schwefelsäure hergestellt werden.[5]

$ \mathrm {K_{2}CrO_{4}+2\ NaCl+2\ H_{2}SO_{4}\longrightarrow CrO_{2}Cl_{2}+Na_{2}SO_{4}+K_{2}SO_{4}+2\ H_{2}O} $

Eigenschaften

Chrom(VI)-oxiddichlorid ist stark elektrophil und wirkt oxidierend. Es zersetzt sich in Wasser heftig, wobei Salzsäure- oder Chlordämpfe, sowie Chromsäure und Chromtrioxid entstehen. Die Dämpfe der Verbindung sind 5,35 mal schwerer als Luft.

Verwendung

Chrom(VI)-oxiddichlorid wird als Oxidationsmittel (z.B. bei der Umsetzung von Alkenen zu Aldehyden), in der Gerberei als Beizmittel und als Nachweismittel für Chlor verwendet.

Sicherheitshinweise

Chrom(VI)-oxiddichlorid ist als krebserzeugend und erbgutverändernd Kategorie 2 eingestuft. Es ist nicht brennbar, jedoch stark brandfördernd.

Verwandte Verbindungen

  • Chromylfluorid CrO2F2

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 14977-61-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 14977-61-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt Chromyl chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. März 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Georg Brauer, Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie, ISBN 3-432-02328-6

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