Cesstibtantit
Cesstibtantit | |
Chemische Formel |
(Cs,Na)SbTa4O12 |
Mineralklasse | Oxide und Hydroxide 4.DH.15 (8. Auflage: IV/C.19) nach Strunz 08.02.04.01 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ m{\bar {3}}m $ |
Farbe | farblos bis grau, gelb-orange, schwarz |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 5 |
Dichte (g/cm3) | 6,4-6,6 |
Glanz | diamantartig bis glasartig |
Transparenz | |
Bruch | uneben |
Spaltbarkeit | spröde |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | > 1,8 (isotrop) |
Cesstibtantit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung (Cs,Na)SbTa4O12, in manchen Funden ist das Antimon auch teilweise durch Blei sowie das Tantal durch Niob ersetzt. Es bildet kuboktaedrische Kristalle oder Körner bis zu drei Millimeter Größe und ist farblos bis grau, auch gelb-orange oder schwarz gefärbt. Unter UV-Licht fluoresziert das Mineral gelb-orange.
Strukturell gehört Cessstibtantit zu Pyrochlor-Gruppe und steht dabei zwischen normalen und inversen Pyrochloren.
Etymologie und Geschichte
Cesstibtantit wurde erstmals 1981 von A.V. Voloshin, Yu.P. Menshikov, Ya.A. Pakhomovsky und L.I. Polezhaeva in der Typlokalität Vasin-Myl'k auf der Kola-Halbinsel in der Oblast Murmansk (Russland) gefunden. Es wurde nach den Bestandteilen, den chemischen Elementen Caesium (englisch cesium), Antimon (lateinisch stibium) und Tantal benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Cesstibtantit zu den Oxiden und Hydroxiden gezählt. In der 8. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:3. In der 9. Auflage bildet es mit Pyrochlor und 27 weiteren Mineralen eine große Untergruppe der Minerale mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:2, großen Kationen und Lagen kantenverknüpfter Oktaeder.
In der Systematik nach Dana bildt Cesstibtantit mit Natrobistantit die Cessstibtantit-Untergruppe der Pyrochlorgruppe, die zu den mehrfachen Oxiden mit Nb, Ta, and Ti und der Form (A)2(B2O6) (O,OH,F) zählt.[1]
Bildung und Fundorte
Cesstibtantit ist eine seltene Beimengung in einigen granitischen Pegmatiten. Es ist vergesellschaftet mit Simpsonit, Stibiotantalit, Mikrolith, Wodginit, Tantalit, Pollucit und Sosedkoit.
Es ist nur eine geringe Anzahl Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität in Russland sind dies Mt. Holland in Western Australia, Dobrá Voda in Tschechien, Lac du Bonnet in der kanadischen Provinz Manitoba und die schwedische Insel Utö.
Kristallstruktur
Cesstibtantit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ Fd{\bar {3}}m $ mit dem Gitterparameter a = 10,515 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Cesstibtantit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- S. Ercit, P. Černý, F. C. Hawthorne: Cesstibtantite—a geologic introduction to the inverse pyrochlores. In: Mineralogy and Petrology, 1993, 48, S. 235-255 (doi:10.1007/BF01163101).
- A.V. Voloshin, Yu.P. Menshikov, Ya.A. Pakhomovsky und L.I. Polezhaeva: Cesstibtantite, (Cs, Na)SbTa4O12 – a new mineral from granitic pegmatites. In: Zapiski Vses. Mineralog. Obshch., 1981, 110, S. 345-35 (russisch, Abstract in: Amer. Mineral., 1982, 67, S. 413–414).
Weblinks
- Mineralienatlas:Cessstibtantit
- Cessstibtantit bei mindat.org (engl.)