Carobbiit
Carobbiit | |
Chemische Formel |
KF |
Mineralklasse | Halogenide 3.AA.20 (8. Auflage: III/A.02) nach Strunz 09.01.01.04 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ m{\bar {3}}m $ |
Farbe | farblos |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 2-2,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,505 |
Glanz | |
Transparenz | halbtransparent |
Bruch | |
Spaltbarkeit | gut entlang {001} |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | 1,362[1] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | gut wasserlöslich |
Radioaktivität | schwache Radioaktivität (Kalium 40) |
Besondere Kennzeichen | giftiges Mineral |
Carobbiit, chemisch Kaliumfluorid, ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KF und bildet kleine, kubische, farblose Kristalle.
Etymologie und Geschichte
Natürlich vorkommendes Kaliumfluorid wurde erstmals 1936 vom italienischen Geologen Guido Carobbi am Vesuv in Italien gefunden und beschrieben. Als Mineral anerkannt wurde es allerdings erst 1956, als Hugo Strunz das Material erneut untersuchte und Carobbis Entdeckungen bestätigte. Er benannte das Mineral nach seinem ursprünglichen Entdecker.[1]
Klassifikation
In der Systematik der Minerale nach Strunz wird Carobbiit bei den einfachen Halogeniden klassifiziert. In der 8. Auflage bildete es mit Villiaumit, Chlorargyrit, Griceit, Halit, Sylvin und Bromargyrit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Villiaumit, Griceit, Halit und Sylvin eine Untergruppe der einfachen Halogenide ohne Kristallwasser und einem Verhältnis von Metall zu Halogenid von 1:1 oder 2:3.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Villiaumit, Griceit, Halit und Sylvin die Halitgruppe, eine Untergruppe der wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX.[2]
Bildung und Fundorte
Carobbit bildet sich in Stalaktiten in Lavahöhlen. Es ist vergesellschaftet mit Halit, Mercallit und Hieratit. Neben der Typlokalität am Vesuv ist lediglich ein weiterer Fundort in der Präfektur Iburi auf der japanischen Insel Hokkaidō bekannt.[3]
Kristallstruktur
Carobbit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ Fm{\bar {3}}m $ mit dem Gitterparameter a = 5,40 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Hugo Strunz: Carobbiit, ein neues Mineral. In: Rend. soc. mineralog. Ital. 1956, 12, S. 212-213; Abstract in: Michael Fleischer: New Mineral names. In: American Mineralogist. 1957, 42, S. 117 (pdf).
- ↑ Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com (Halogenide)
- ↑ Carobbiit bei mindat.org (engl.)
Literatur
- Carobbiit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Carobbiit
- Carobbiit bei mindat.org (engl.)