Calciumcyanid
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Giftiger Stoff
- Wikipedia:GHS-Gefahrstoffkennzeichnung unbekannt
- Umweltgefährlicher Stoff
- Calciumverbindung
- Cyanid
Strukturformel | ||||||||||||||||||||
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$ \mathrm {\ {\Biggl [}} $ $ \mathrm {\ \!\ {\Biggr ]}_{2}} $ | ||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Calciumcyanid | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Ca(CN)2 | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 592-01-8 | |||||||||||||||||||
PubChem | 11590 | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | ||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 92,11 g·mol−1 | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||
Dichte |
1,853 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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LD50 |
39 mg/kg (oral Ratte)[1] | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Calciumcyanid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cyanide.
Gewinnung und Darstellung
Calciumcyanid lässt sich durch exotherme Azotierung von Calciumcarbid bei 1000 °C herstellen.[5] Es entsteht dabei als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Calciumcyanamid.
- $ \mathrm {CaC_{2}+N_{2}\longrightarrow \ Ca(CN)_{2}} $
In wässriger Lösung wird Calciumcyanid auch durch Umsetzung von Blausäure mit Calciumhydroxid hergestellt[6]:
- $ \mathrm {Ca(OH)_{2}+2\ HCN\longrightarrow \ Ca(CN)_{2}+2\ H_{2}O} $
Eine Isolation des Feststoffs ist aber auf Grund der geringen Stabilität aus der Lösung nicht möglich.
Eigenschaften
Calciumcyanid ist ein weißer, nicht brennbarer Feststoff, welcher unter Zersetzung leicht löslich in Wasser ist. Bei Einwirkung von feuchter Luft und bei Temperaturen über 300 °C zersetzt sich die Verbindung, wobei Cyanwasserstoff und Stickoxide entstehen.[1]
Auf Grund der schlechten Stabilität gegenüber feuchter Luft wird Calciumcyanid üblicherweise als Mischung mit 45 – 50 % Natriumcyanid als sogenanntes Black Cyanide verwendet. Dieser Name ist auf die Färbung durch eine Verunreinigungen mit ca. 1-2 % Kohlenstoff zurückzuführen. Kommerziell sind auch Lösungen mit weniger als 17 % Calciumcyanid erhältlich, da höherkonzentrierte Lösungen stark zu Hydrolyse neigen.[6]
Verwendung
Calciumcyanid wird bei der Gewinnung von Gold und Silber aus ihren Erzen verwendet.[7] Weltweit wird es ausschliesslich in Südafrika hergestellt.[6] Es dient weiterhin als Rodentizid.[8]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 592-01-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. November 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. CRC Press, 2009, ISBN 978-1420090840.
- ↑ 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 592-01-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Gail, E., Gos, S., Kulzer, R., Lorösch, J., Rubo, A., Sauer, M., Kellens, R., Reddy, J., Steier, N. und Hasenpusch, W: Cyano Compounds, Inorganic. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Oktober 2011. doi:10.1002/14356007.a08_159.
- ↑ Use of Cyanide in the Gold Industry. International Cyanide Management Institute. Abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Pradyot Patnaik: A Comprehensive Guide to the Hazardous Properties of Chemical Substances. Wiley, 2008, ISBN 978-0-470-13494-8 (Seite 325 in der Google Buchsuche).