Bendiocarb

Bendiocarb

Strukturformel
Strukturformel von Bendiocarb
Allgemeines
Name Bendiocarb
Andere Namen
  • 2,2-Dimethyl-1,3-benzodioxol-4-yl-N-methylcarbamat
  • 2,3-Isopropylidendioxy-
    phenyl-N-methylcarbamat
Summenformel C11H13NO4
CAS-Nummer 22781-23-3
PubChem 2314
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit schwach aromatischem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 223,23 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,25 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

124,6 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • sehr schwer löslich in Wasser (260 mg·l−1 bei 25 °C)[1]
  • löslich in Benzol, Ethanol, Chloroform, Dichloromethan, Dioxan und Dimethylformamid[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331-301-312-410
P: 261-​273-​280-​301+310-​311-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 21-23/25-50/53
S: (1/2)-22-36/37-45-60-61
LD50

40 mg·kg−1 (oral Ratte)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Bendiocarb ist ein Wirkstoff zum Pflanzenschutz und eine chemische Verbindung aus der Gruppe der substituierten sauerstoffhaltigen Heterocyclen und Carbamate.

Geschichte

Bendiocarb wurde 1971 erstmals hergestellt und durch die britische Firma Fisons auf den Markt gebracht. Es wird derzeit von Bayer CropScience und Kuo Ching unter verschiedenen Handelsnamen vertrieben: Ficam, Dycarb, Garvox, Turcam, Niomil, Seedox, Tatoos.[6]

Eigenschaften

Bendiocarb ist ein brennbarer farbloser Feststoff mit schwach aromatischem Geruch, welcher sehr schwer löslich in Wasser ist. Er zersetzt sich oberhalb seiner Schmelztemperatur. In wässrigen Suspensionen erfolgt eine langsame, in alkalischen Lösungen eine rasche Hydrolyse zum Phenol (NC 7312).[1]

Verwendung

Bendiocarb wird als Insektizid verwendet und gehört zur Gruppe der Carbamat-Insektizide.[1] Bendiocarb steht nicht auf der Liste der in der EU erlaubten Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe.[7] In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu CAS-Nr. 22781-23-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Februar 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. WHO: Bendiocarb Pesticide Evaluation
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 22781-23-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt Bendiocarb bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Februar 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. Bendiocarb, Pesticides News No. 68, June 2005, S. 20–21.
  7. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 der Kommission vom 20. November 2002 zur Verlängerung der Frist gemäß Artikel 8 Absatz 2 der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und über die Nichtaufnahme bestimmter Wirkstoffe in Anhang I dieser Richtlinie sowie den Widerruf der Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit diesen Wirkstoffen
  8. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 1. März 2011.