Zotepin

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Strukturformel
Strukturformel von Zotepin
Allgemeines
Freiname Zotepin
Andere Namen
  • IUPAC: 2-(8-Chlordibenzo [b,f]thiepin-10-yloxy)-N,N- dimethylethylamin
  • Latein: Zotepinum
Summenformel C18H18ClNOS
CAS-Nummer 26615-21-4
PubChem 5736
ATC-Code

N05AX11

Kurzbeschreibung

farblose Kristalle [1]

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Atypische Neuroleptika

Verschreibungspflichtig: ja
Eigenschaften
Molare Masse 331,86 g·mol−1
Schmelzpunkt

90–91 °C [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-400
P: 273 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][2]

T
Giftig

N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 25-50/53
S: 45-60-61
LD50

306 mg·kg−1 (Ratte p.o.) [4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Zotepin ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis eingesetzt wird. Pharmakologisch gehört es zur Klasse der atypischen Neuroleptika, chemisch zählt es zu den Dibenzepinen. Die Plasmahalbwertszeit von Zotepin beträgt beim Menschen ungefähr 12 Stunden.

Indikation

Zotepin ist angezeigt zur Behandlung von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis.

Anwendung

Die Tagesdosis wird auf mehrere Einzelgaben verteilt. Bei Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz und älteren Patienten ist die Dosis entsprechend dem Krankheitsgrad zu reduzieren. Bei Patienten mit Epilepsie bzw. epileptoiden Anfällen in der Vorgeschichte sollte Zotepin, wie auch andere Neuroleptika, vorsichtig eingesetzt werden. Bei Verschlechterung der Epilepsie (Zunahme der Anfallhäufigkeit, Verschlechterung der Schwere der Anfälle usw.) kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.

Kontraindikationen

Zotepin darf nicht angewendet werden bei einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder gegen strukturähnliche Stoffe wie Neuroleptika vom Phenothiazin- und Thioxanthen- Typ. Auch bei akuten Vergiftungen mit Psychopharmaka, Alkohol, oder Opiaten, einer Beeinträchtigung des blutbildenden (hämatopoetischen) Systems sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Therapie mit Zotepin kontraindiziert. Infolge mangelnder therapeutischer Erfahrungen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von der Behandlung mit Zotepin auszuschließen.[5]

Nebenwirkungen

Häufig treten Müdigkeit, gelegentlich Schwindel, Kopfschmerzen sowie Veränderungen im EEG auf. Bei entsprechend disponierten Patienten, insbesondere in höheren Dosen, können epilepsieartige Anfälle vorkommen. Sehr selten entwickelt sich ein malignes Neuroleptisches Syndrom (mit Fieber, Rigor, Akinese, vegetativer Entgleisung, Bewusstseinstrübung bis zum Koma).

Hauptartikel: Atypisches Neuroleptikum

Handelsnamen

Zotepin war in Deutschland und Österreich unter dem Namen Nipolept im Handel erhältlich.[6][7]

Zum 1. September 2010 stellte die Sanofi-Aventis GmbH den Vertrieb vom Nipolept ein, da sie keinen Rohstoff mehr beziehen konnte, der den Qualitätsanforderungen gerecht wurde.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1  Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.3. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Zotepine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Zotepin bei ChemIDplus
  5. Focus on Zotepine
  6. Rote Liste Online, Stand: August 2009
  7. AGES-PharmMed, Stand: August 2009
  8. http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=77988
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