Uranylacetat

Uranylacetat

Strukturformel
Acetation Uranylion Acetation
Allgemeines
Name Uranylacetat
Andere Namen
  • Uranylacetat-Dihydrat
  • Bisacetodioxiuran(-Dihydrat)
Summenformel C4H6O6U
CAS-Nummer
  • 541-09-3
  • 6159-44-0 (Dihydrat)
PubChem 114927
Kurzbeschreibung

gelbe rhombische Prismen (Dihydrat)[1]

Eigenschaften
Molare Masse
  • 388,12 g·mol−1
  • 424,15 g·mol−1 (Dihydrat)
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,89 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

110 °C (Verlust des Kristallwassers)[1]

Siedepunkt

275 °C (thermische Zersetzung)[1]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (76,94 g·l−1)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330-300-373-411
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/28-33-51/53
S: (1/2)-20/21-45-61
Radioaktivität
Radioaktiv

Radioaktiv
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Uranylacetat (UO2(CH3COO)2 · 2 H2O) ist ein gelber, kristalliner Feststoff, bestehend aus rhombischen Kristallen mit leicht essigsaurem Geruch. Bei Temperaturen über 110 °C tritt der Verlust des Kristallwassers ein; wird der Stoff über 275 °C erhitzt, zersetzt er sich thermisch zu Urantrioxid (UO3).

Verwendung

Uranylacetatkristalle

Uranylacetat findet Verwendung zur Negativkontrastierung in Elektronenmikroskopen. Tatsächlich ist es für die meisten Abläufe in der Elektronenmikroskopie der Biologie notwendig. Uranylacetatlösungen zeigen Lichtempfindlichkeit und zersetzen sich vor allem unter UV-Strahlung. Ein- und zweiprozentige Uranylacetatlösungen dienen als Indikator und zur Titration in stärkeren Konzentrationen in der analytischen Chemie. In Gegenwart von Magnesiumacetat bildet Uranylacetat Kristalle von Natriummagnesiumuranylacetat, das im Gegensatz zu anderen Natriumsalzen relativ wenig löslich ist und anhand seiner Kristallform mikroskopisch identifiziert werden kann.[5]

Sicherheitshinweise

Kommerzielle Uranylacetatpräparate werden aus abgereichertem Uran hergestellt und besitzen eine Radioaktivität von 0,37 bis 0,51 µCi/g.[2] Diese geringe Strahlungsintensität ist zu schwach, um gefährlich zu sein, solange das Material nicht inkorporiert wird.

Uranverbindungen sind unabhängig von ihrer Radioaktivität stark giftig. Auf den menschlichen Körper wirkt es nach der Einnahme (oral, als Staub über die Atemwege oder bei Wundkontakt) sehr giftig. Es sind Risiken für den gesamten Organismus durch eine Langzeitexposition nicht auszuschließen. So können sich Erbgutschäden und Krebs entwickeln.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu Uranylacetat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 27. Juni 2008 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 http://www.laddresearch.com/wsmsds/23620.htm
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Uranverbindungen“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Uranverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. April 2011 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „CLP_82950“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. http://www.chemikalienlexikon.de/cheminfo/2479-lex.htm

Literatur

  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698; doi:10.1007/1-4020-3598-5_5.