Tiron

Tiron

Strukturformel
Strukturformel von Tiron
Allgemeines
Name Tiron
Andere Namen
  • Brenzcatechin-3,5-disulfonsäure Dinatriumsalz
  • 1,2-Dihydroxybenzol-3,5-disulfonsäure-Dinatriumsalz
Summenformel C6H4Na2O8S2
CAS-Nummer 149-45-1
PubChem 9001
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 314,20 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

300 °C[1]

Löslichkeit

sehr gut in Wasser (1350 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319
P: 302+352-​305+351+338 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36-38
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Tiron (auch Brenzcatechin-3,5-disulfonsäure Dinatriumsalz) dient als Indikator in der Komplexometrie, bevorzugt bei der Bestimmung von Eisen(III) im sauren Medium (pH ≈ 2,5). Die Bestimmung des Eisens verläuft ähnlich wie bei Verwendung von 5-Sulfosalicylsäure. Der Farbumschlag erfolgt von blaugrün nach gelb.

Anwendung

Eisen(III) bildet mit Tiron einen blaugrünen Chelatkomplex. Um eine vollständige Bestimmung des Eisens zu ermöglichen, muss eventuell vorhandenes Eisen(II) zu Eisen(III) oxidiert werden. Bei der Titration mit EDTA wird das Eisen aus dem Chelatkomplex verdrängt. Der Farbumschlag nach gelb kann mitunter schleppend sein, so dass man zum Ende der Titration noch etwas Indikatorlösung hinzufügen muss. Die Bestimmung ist relativ selektiv. Da die Erdalkalimetalle mit EDTA im schwach basischen gepufferten Medium titriert werden, stören diese nicht.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt Tiron bei Merck, abgerufen am 18. März 2011.
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.

Literatur

  • Komplexometrische Bestimmungen mit Titriplex (Hrsg. von E. Merck, Darmstadt)