Thiocyansäure
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Schwefelverbindung
- Kohlenstoffverbindung
- Stickstoffverbindung
- Anorganische Säure
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Thiocyansäure | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | HSCN | |||||||||||||||
CAS-Nummer | 463-56-9 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
ölige, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1] | |||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 59,09 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||||||||
Dichte |
2,04 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Thiocyansäure (veraltet: Rhodanwasserstoffsäure) ist eine instabile chemische Verbindung mit der Summenformel HSCN. Sie ist das Schwefelanalogon der Cyansäure HOCN. Ihre Salze und Ester werden Thiocyanate genannt.
Darstellung
Die Darstellung von Thiocyansäure kann durch Reaktion von Schwefelwasserstoff mit Quecksilber(II)-cyanid erfolgen. Die Herstellung wässriger Lösungen der Säure erfolgt praktischerweise durch Zersetzung einer wässrigen Lösung von Ammoniumthiocyanat mit verdünnter Schwefelsäure.[2]
Eigenschaften
Thiocyansäure ist eine farblose flüchtige Verbindung, welche einen Schmelzpunkt von 5 °C besitzt. Sie ist gut in Wasser und wenigen organischen Lösungsmitteln löslich. Thiocyansäure ist instabil und nur bei niedrigen Temperaturen beständig. So zersetzen sich stark verdünnte wäßrige Lösungen der Säure bei 0 °C nur langsam.[2] Als Zersetzungsprodukte entstehen Cyanwasserstoff und Perthiocyansäure.[1]
Thiocyansäure (links) liegt in einem tautomeren Gleichgewicht mit der Isothiocyansäure (rechts) vor, wobei das Gleichgewicht auf der linken Seite, also bei der Thiocyansäure liegt:[2]
Des Weiteren existiert mit dem Thiazirin (einem Schwefelderivat des Azirins) ein heterocyclisches Thiocyansäureisomer, welches intermediär auftreten kann:[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu CAS-Nr. 463-56-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. März 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1413.
- ↑ 4,0 4,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 463-56-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.