Tetramethylammoniumhydroxid

Tetramethylammoniumhydroxid

Strukturformel
Struktur von Tetramethylammoniumhydroxid
Allgemeines
Name Tetramethylammoniumhydroxid
Summenformel C4H13NO
CAS-Nummer
  • 75-59-2 (wasserfrei)
  • 10424-65-4 (Pentahydrat)
PubChem 60966
Kurzbeschreibung

farblose, zerfließliche, stark Ammoniak-ähnlich riechende Nadeln [1]

Eigenschaften
Molare Masse 91,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

67–70 °C[2]

Dampfdruck

129 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser unter Bildung stark basischer Lösungen[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]

Pentahydrat

05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-311-314
P: 264-​280-​305+351+338-​310 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][2]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 24/25-34
S: 26-36/37/39-45
LD50

25 mg·kg−1 (Meerschweinchen, Haut) [5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH) ist eine quartäre Ammoniumverbindung.

Eigenschaften

Chemische Eigenschaften

TMAH ist eine starke Base. Beim Erhitzen von TMAH erfolgt Zersetzung in Trimethylamin und Methanol.[1]

Verwendung

  • In der Halbleiterfertigung beim anisotropen Ätzen von Silizium
  • Als Lösungsmittel beim Entwickeln von sauren Photolacken
  • Zur Verhinderung des Zusammenballens der Nanopartikel in einem Ferrofluid
  • Als Derivatisierungsreagenz (Bildung von Methyl-Derivaten) in der chemischen Analytik
  • Als Templat bei der Herstellung von synthetischen Zeolithen

Sicherheitshinweise

TMAH führt zu starker Reizung bis hin zu Verätzung der Augen, der Atemwege, der Lunge sowie der Haut.[1]

Das Tetramethylammonium-Kation (TMA) kann Nerven und Muskeln schädigen, was innerhalb von kürzester Zeit zu Atemlähmungen und schließlich zum Tod führen kann.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Eintrag zu Tetramethylammoniumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6. Juni 2008 (JavaScript erforderlich)
  3. 3,0 3,1 Datenblatt Tetramethylammonium hydroxide pentahydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Tetramethylammoniumhydroxid bei ChemIDplus
  6. Wu, C.L. et al. (2008): Mortality from dermal exposure to tetramethylammonium hydroxide. In: J. Occup. Health. 50(2):99-102. PMID 18403859 PDF