Schmierseife

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Schmierseifen, auch Grüne Seife[1] genannt, sind pastöse und flüssige Seifen, die aus minderwertigen Fetten mit Kalilauge hergestellt werden. Sie sind daher Kalium-Salze der Fettsäuren bis etwa C-14. Dagegen sind die Natriumsalze der höheren Fettsäuren fest und werden Kernseifen genannt. Bei der Herstellung enthalten die Rohseifen Glycerin, Alkali und Salze. Zur Reinigung werden die Rohseifen von der wässrigen Phase abgetrennt. Die Rohseifen werden mit heißem Wasser gemischt und es bildet sich eine homogene Flüssigkeit. Während die Kernseifen durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt werden,[2] unterbleibt diese Aussalzung bei den Schmierseifen.[3] Für den Gebrauch werden der Lösung der Schmierseifen häufig noch Zusätze wie Celluloseethern, Kaliumcarbonat und Aromastoffe zugesetzt.

Beide Seifensorten sind als anionische Tenside oberflächenaktiv und vermindern die Oberflächen- und Grenzflächenspannung in einer wässerigen Lösung. Die Waschwirkung beruht darauf, dass die Oberflächen der zu reinigenden Substanzen benetzt und der Schmutz und ölige Substanzen emulgiert und in der Waschlösung verteilt werden.[4]

Einzelnachweise

  1. J. G. Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie (1773–1858), Online-Version, Stichwort Seife, "Die weiche, grüne, schwarze oder Schmierseife"
  2. L.F.Fieser, M. Fieser; in: Lehrbuch der Organischen Chemie; Verlag Chemie, 1957, 3. Auflage, S. 479
  3. Bassermann; in: Das neue große farbige Lexikon; 1988, ISBN 3-8094-0002-5, S.640
  4. L.F.Fieser, M. Fieser; in: Lehrbuch der Organischen Chemie; Verlag Chemie, 1957, 3. Auflage, S. 480

Literatur

  • A. Wollrab: Organische Chemie: Eine Einführung für Lehramts- und Nebenfachstudenten. Springer, 2002, S. 546.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Schmierseife – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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