Rammelsbergit
Rammelsbergit | |
Rammelsbergit aus Sainte-Marie-aux-Mines, Frankreich | |
Chemische Formel |
NiAs2 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.EB.15 (8. Auflage: II/D.23) nach Strunz 02.12.02.12 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | orthorhombisch-dipyramidal; 2/m 2/m 2/m |
Farbe | weiß |
Strichfarbe | grau-schwarz |
Mohshärte | 5,5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | 7,1 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Zwillingsbildung | nach {101} |
Kristalloptik | |
Pleochroismus | stark, gelb bis pink, blau-weiß |
Weitere Eigenschaften | |
Ähnliche Minerale | Krutovit, Pararammelsbergit |
Rammelsbergit ist ein nicht seltenes Mineral aus der Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze, genauer der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Sulfid oder Sulfosalz von 1:2 und enthaltenem Eisen, Cobalt, Nickel oder Platinmetallen. Das Mineral wird zur Löllingit-Gruppe gezählt. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Formel NiAs2 bildet derbe, massive, körnige Aggregate, selten auch prismatische Kristalle von weißer Farbe. Kristallzwillinge sind häufig zu beobachten.
Die Minerale Krutovit und Pararammelsbergit sind polymorph zu Rammelsbergit.
Etymologie und Geschichte
Rammelsbergit ist schon seit langer Zeit bekannt, das Mineral wurde erstmals 1845 von Wilhelm Ritter von Haidinger beschrieben. Die Typlokalität befindet sich in der Nähe von Schneeberg im Erzgebirge. Benannt ist das Mineral nach dem deutschen Mineralogen Karl Friedrich Rammelsberg.
Das Mineral ist von der International Mineralogical Association anerkannt, wird jedoch, da die Entdeckung vor der Gründung 1959 stattfand, mit der Bezeichnung G für „Grandfathered“ geführt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Rammelsbergit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Costibit, Löllingit, Nisbit, Oenit, Safflorit und Seinäjokit die Löllingitgruppe, einer Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Alloclasit, Anduoit, Klinosafflorit, Costibit, Krutovit, Löllingit, Nisbit, Oenit, Omeiit, Paracostibit, Pararammelsbergit, Safflorit und Seinäjokit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von 1:2 und Eisen, Cobalt, Nickel oder Platin-Gruppen-Elementen (PGE).
In der Systematik nach Dana bildet es mit Markasit und einigen anderen Mineralen die Markasit-Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[1]
Bildung und Fundorte
Rammelsbergit bildet sich als Sekundärmineral in hydrothermalen Adern bei mittleren Temperaturen. Zusammen mit diesem werden auch andere Nickel-Cobalt-Minerale gebildet. Das Mineral ist vergesellschaftet mit Skutterudit, Safflorit, Löllingit, Nickel, Bismut, Silber, Algodonit, Domeykit und Uraninit.
Mineralfunde sind aus vielen Ländern bekannt. In Deutschland liegen Fundorte unter anderem im Erzgebirge, Harz, Schwarzwald und im Mansfelder Land. Weitere europäische Länder mit Rammelsbergit-Funden sind Österreich (unter anderem bei Lölling in Kärnten), Tschechien, Frankreich, Griechenland, Italien, Spanien und Großbritannien. Außerhalb Europas findet man Rammelsbergit vor allem in Nordamerika (Vereinigte Staaten, Kanada).
Kristallstruktur
Rammelsbergit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Pnnm und den Gitterparametern a=4,76 Å, b=5,79 Å und c=3,54 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Rammelsbergit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
Weblinks
- Mineralienatlas:Rammelsbergit (wiki)
- mindat.org - Rammelsbergite (engl.)