Quecksilber(II)-nitrat

Quecksilber(II)-nitrat

Strukturformel
Strukturformel von Quecksilber(II)-nitrat
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-nitrat
Andere Namen

Quecksilberpernitrat

Summenformel
  • Hg(NO3)2
  • Hg(NO3)2·H2O (Monohydrat)
CAS-Nummer
  • 10045-94-0 (wasserfrei)
  • 7783-34-8 (Monohydrat)
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse
  • 324,60 g·mol−1 (wasserfrei)
  • 342,62 g·mol−1 (Monohydrat)
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,3 g·cm−3 (Monohydrat) [2]

Schmelzpunkt

79 °C (wasserfrei) [2]

Siedepunkt

Zersetzung[1]

Löslichkeit

Hydrolyse in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-310-330-373-410
P: 260-​264-​273-​280-​284-​301+310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53
S: (1/2)-45-13-28-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Quecksilber(II)-nitrat ist das Salz des zweiwertigen Quecksilbers der Salpetersäure und hat die chemische Summenformel Hg(NO3)2. Es gehört zur Stoffklasse der Nitrate.

Herstellung

Lösungen von Quecksilber(II)-nitrat lassen sich durch Reaktion von elementarem Quecksilber mit heißer, konzentrierter Salpetersäure herstellen. Damit es nicht zur Ausfällung von Hydrolyseprodukten kommt, muss die Lösung sauer gehalten werden. Beim Eindampfen entstehen Kristalle des Octahydrats Hg(NO3)2·8 H2O.

Eigenschaften

Quecksilber(II)-nitrat bildet weiße Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 79 °C. Im Handel ist es zumeist als Monohydrat erhältlich.

Verwendung

Quecksilber(II)-nitrat wurde früher in der Herstellung von Filz und zur Behandlung von Fellen verwendet. Über die aus Waschvorgängen anfallenden Fabrikationsabwässer gelangte es dabei oft in die Umwelt. Aufgrund seiner hohen Giftigkeit und Umweltschädlichkeit wird es heute nicht mehr für diese Zwecke verwendet.

Sicherheitshinweise

Als wasserlösliches Quecksilbersalz wird Quecksilber(II)-nitrat beim Verschlucken schnell resorbiert und ist daher als sehr giftig eingestuft. Selbst bei geringem Kontakt, Einatmen des Staubes oder Hautberührung wird sofort medizinische Hilfe benötigt. Im Körper zeigt es kumulative Eigenschaften

Quecksilbernitrat ist sehr schädlich für das biologische Gleichgewicht in Gewässern. Daher darf es nicht in die Umwelt gelangen.

Wie viele anorganische Nitrate ist auch Quecksilbernitrat ein Oxidationsmittel. Es kann daher in Kontakt mit brennbaren, organischen Stoffen, zum Beispiel Kohlenwasserstoffen, Alkohol, aber auch mit Reduktionsmitteln heftig oder gar explosiv reagieren.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Quecksilber(II)-nitrat bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  2. 2,0 2,1 chemfinder.com, abgerufen 8. August 2007
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Anorganische Quecksilberverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „CLP_82890“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Datenblatt Mercury(II) nitrate monohydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.