Propanil

Propanil

Strukturformel
Strukturformel von Propanil
Allgemeines
Name Propanil
Andere Namen
  • N-(3,4-Dichlorphenyl)propionamid
  • 3′,4′-Dichlorpropionanilid
  • DCPA
Summenformel C9H9Cl2NO
CAS-Nummer 709-98-8
PubChem 4933
Kurzbeschreibung

weißlich-brauner Feststoff mit starkem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 218,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,25 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

92–93 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-400
P: 273 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 22-50
S: (2)-22-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Propanil ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäureamide und organischen Chlorverbindungen, ein so genanntes Anilid.

Geschichte

Propanil wurde Anfang der 1960er Jahre von der Firma Rohm & Haas auf den Markt gebracht.[6]

Gewinnung und Darstellung

Propanil kann durch viele der üblichen organischen Syntheseverfahren zur Herstellung von Amiden von Carbonsäuren gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Propanil ist stabil in Emulsionskonzentraten, hydrolysiert aber in sauren und alkalischen Medien zu 3,4-Dichloranilin und Propionsäure.[2]

Verwendung

Propanil wird als Herbizid zur Kontrolle von zweikeimblättrigen Unkräutern und Gräsern (zum Beispiel beim Anbau von Reis) verwendet, wobei deren Photosystem II gehemmt wird (Reis ist gegen Propanil resistent).[6] In den USA gehört es zu den am häufigsten verwendeten Herbiziden.[7] In der EU wurde die Zulassung im September 2008 zurückgezogen.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 709-98-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Dezember 2009 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 2,2 Propanil (inchem)
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 709-98-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt Propanil bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. 6,0 6,1 Propanil (bioone)
  7. 2000-2001 Pesticide Market Estimates, U.S. Environmental Protection Agency
  8. Entscheidung 2008/769/EG der Kommission vom 30. September 2008 über die Nichtaufnahme von Propanil in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff (GoInForm)