Polyphosphazene
Polyphosphazene sind anorganische Polymere, deren Rückgrat aus alternierenden Phosphor- und Stickstoffatomen (−R1R2P=N−) besteht. Die Substituenten R1 und R2 sind häufig Alkoxy-, Amino-, Dialkyl- bzw. Diarylamino- (R2N−) oder Halogenreste (wie Chloride oder Fluoride).[1]
Synthese
Die Synthese von Polyphosphazenen kann auf verschiedene Arten erfolgen:
- anionische Ringöffnungsmetathese: Polymerisation von cyclischen Phosphazenen
- kationische Ringöffnungsmetathese: Polymerisation von cyclischen Phosphazenen
- Kondensation von Ammoniak und Phosphortrichlorid
Oft wird zuerst das Chloro-substituierte Polymer hergestellt und dieses wird dann durch nukleophile Substitutionen funktionalisiert.
Teil einer Poly(difluorphosphazen)-Kette als Beispiel für ein Polyphosphazen, (NPF2)n.
Eigenschaften
Die Eigenschaften hängen stark von der Substitution an den Phosphoratomen ab, oft können aber folgende Eigenschaften gefunden werden:
- Elastizität
- Glasübergangstemperaturen können bis zu -100 °C sein
- Biokompatibilität
Anwendungen
Polyphosphazene können als Elastomere eingesetzt werden. In Zukunft könnten medizinische Anwendungen in Frage kommen. So wird daran geforscht, sie als Gerüst für einen schnellere Knochenregeneration einzusetzen. Dabei würden sie als stützende Strukturelemente dienen, welche mit der Zeit durch Hydrolyse im Körper zu Phosphaten und Aminen abgebaut werden.
Einzelnachweise
- ↑ Christopher W. Allen (1981), Organofluorophosphazenes. A short review. Industrial & Engineering Chemistry Product Research and Development, vol. 20 (1), pp 77–79. DOI: 10.1021/i300001a006