Pantoprazol
Strukturformel | |||||||||||||||
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(R)-Form (oben) und (S)-Form (unten) | |||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||
Freiname | Pantoprazol | ||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||
Summenformel |
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CAS-Nummer |
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PubChem | 4679 | ||||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||||
DrugBank | DB00213 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses kristallines Pulver (Pantoprazol·Natriumsalz)[1] | ||||||||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Protonenpumpenhemmer Ulkustherapeutikum | ||||||||||||||
Wirkmechanismus | |||||||||||||||
Verschreibungspflichtig: teilweise | |||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||
Löslichkeit |
leicht löslich in Ethanol, löslich in Wasser, schlecht in Hexan[3] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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LD50 | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Pantoprazol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer, der zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bei Refluxösophagitis eingesetzt wird.
Klinische Angaben
Indikationen / Anwendungsmöglichkeiten
- Behandlung und Prophylaxe peptischer Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Refluxösophagitis
- Eradikation von Helicobacter pylori (zusammen mit zwei geeigneten Antibiotika)
- Zollinger-Ellison-Syndrom
Pharmakologische Eigenschaften
Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)
Pantoprazol wirkt als ein Hemmstoff der H+/K+-ATPase. Dadurch kommt es zu einer Verminderung der Salzsäureproduktion im Magen und der pH-Wert des Magensafts steigt an. Dies führt zu einer Abmilderung der Aggressivität des Magensafts und somit zu einer beschleunigten Heilung von Magenwandverletzungen (wie beispielsweise Schleimhauterosionen oder Ulcera).
Nebenwirkungen
Wie die anderen Protonenpumpenhemmer auch gilt Pantoprazol als relativ sicher und ist weitgehend gut verträglich. Selten auftretende Nebenwirkungen sind Durchfälle, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen.[6] Im Vergleich zu Omeprazol wurde eine höhere Zahl von Patienten, bei denen Muskelschmerzen auftraten, beobachtet.[7] Sehr selten werden Thrombozytopenien beobachtet[8]. Inwiefern diese kausal durch das Medikament verursacht werden, ist bisher nicht belegt.[9]
Sonstige Informationen
Chemische und pharmazeutische Informationen
Stereoisomerie
Pantoprazol besitzt ein Stereozentrum am Schwefelatom, es ist also chiral. Der Arzneistoff ist ein Racemat, besteht also aus einem 1:1-Gemisch der (R)-Form und der dazu spiegelbildlichen (S)-Form.
Geschichte
Pantoprazol wurde 1986 von Byk Gulden (heute Nycomed) patentiert.[2]
Tiermedizin
Bei Lebensmittel liefernden Tieren ist die Anwendung nicht erlaubt, da es in keinem Anhang zur Verordnung (EWG) Nr. 2377/90 über Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln aufgeführt ist.
Handelsnamen
Azidex (A), Azidosan (A), Gastroloc (A), Gastrozol (D, A), Panprabene (A), Pantip (A), Pantoloc (A), Pantozol (D, CH), Prazopant (A), Rifun (D), Zurcal (A, CH), Controloc (PL), zahlreiche Generika (D, A, CH)
- Kombinationspräparate
Einzelnachweise
- ↑ The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1209−1210, ISBN 978-0-911910-00-1.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.1. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008.
- ↑ 3,0 3,1 Datenblatt PANTOPRAZOLE SODIUM SESQUIHYDRATE CRS beim EDQM, abgerufen am 12. Juni 2009.
- ↑ 4,0 4,1 Datenblatt Pantoprazole sodium hydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ E. Schönig, D.Taubert :Gastrointestinale Erkrankungen in B. Lemmer, K. Brune (Hrsg.) : Pharmakotherapie - Klinische Pharmakologie, 13. Auflage, Heidelberg, 2007, S. 325.
- ↑ Labenz J, Petersen K, Rösch W, Koelz H : Auswahl von Protonenpumpeninhibitoren, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 99, Heft 37, 13. September 2002, 2425-2429
- ↑ Watson TD, Stark JE, Vesta KS : Pantoprazole-induced thrombocytopenia, Ann Pharmacother. 2006 Apr;40(4):758-761 PMID 16569810
- ↑ Dotan E, Katz R, Bratcher J, Wasserman C, Liebman M, et al. : The prevalence of pantoprozole associated thrombocytopenia in a community hospital, Expert Opin Pharmacother. 2007 Sep;8(13):2025-8, PMID 17714057
- ↑ Rote Liste online, Stand: Oktober 2009.
- ↑ AM-Komp. d. Schweiz, Stand: Oktober 2009.
- ↑ AGES-PharmMed, Stand: Oktober 2009.
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