Naphazolin
Strukturformel | |||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||
Freiname |
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Andere Namen | |||||||||||||||
Summenformel | C14H14N2 | ||||||||||||||
CAS-Nummer |
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PubChem | 4436 | ||||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||||
Wirkmechanismus |
α1-Adrenozeptor-Agonist | ||||||||||||||
Verschreibungspflichtig: nein | |||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | |||||||||||||||
Schmelzpunkt |
255-260 °C (Hydrochlorid)[4] | ||||||||||||||
pKs-Wert |
Naphazolinhydrochlorid: | ||||||||||||||
Löslichkeit |
Naphazolinhydrochlorid:
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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LD50 |
Naphazolinhydrochlorid: | ||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Naphazolin ist eine chemische Verbindung, die schleimhautabschwellend und blutgefäßverengend wirkt. Sie dient als Arzneistoff zur Abschwellung bei unspezifischer oder allergischer Entzündung der Bindehaut oder der Nasenschleimhaut sowie zur Schleimhautabschwellung zu diagnostischen Zwecken. Naphazolin wird örtlich angewendet.
Pharmakologie
Naphazolin ist ein Sympathomimetikum und wirkt auf α-Adrenozeptoren des sympathischen Nervensystems. Es resultieren Vasokonstriktion und Schleimhautabschwellung.[11] Die Wirkung auf β-Adrenozeptoren ist schwach ausgeprägt. Die schleimhautabschwellende Wirkung tritt nach wenigen Minuten ein und hält 4 bis 6 Stunden an.
Klinische Informationen
Anwendungsgebiete
Naphazolin ist angezeigt zur Schleimhautabschwellung bei nichtinfektiöser und allergischer Konjunktivitis sowie bei Rhinitis und Sinusitis. Um die Durchführung bestimmter diagnostischer Techniken (Rhinoskopie, Zystoskopie) zu erleichtern, ist die Anwendung von Naphazolin ebenfalls angezeigt.
Nebenwirkungen
Als unerwünschte Wirkungen können häufig (bei 1–10 % der Behandelten) eine vermehrte Durchblutung der Schleimhaut am Anwendungsort (Blutfülle, reaktive Hyperämie), Schleimhautbrennen und Schleimhauttrockenheit auftreten. Bei längerer Verwendung an der Nasenschleimhaut besteht die Gefahr langwieriger Nasenverstopfungen (Rhinitis medicamentosa, „Medikamentenschnupfen“).[12][13]
Überdosierung
Systemische Wirkungen können hauptsächlich bei Überdosierung auftreten und sich in Form von beispielsweise Übelkeit, Fieber, Krämpfen, veränderter Pulsfrequenz, Veränderungen des Blutdrucks (Hypertonie, Hypotonie) und Atemstörungen äußern. Insbesondere bei Kindern besteht die Gefahr einer Überdosierung mit erheblichen Effekten auf das zentrale Nervensystem.
Chemische und pharmazeutische Informationen
Naphazolin ist nicht verschreibungspflichig. Arzneilich verwendet werden das gut wasserlösliche Naphazolinhydrochlorid oder das mäßig wasserlösliche Naphazolinnitrat.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 WHO INN-Empfehlung: WHO Chronicle, Vol. 9, 1955, S. 190.
- ↑ 2,0 2,1 Datenblatt Naphazolin Hydrochlorid bei Merck, abgerufen am 22. Januar 2011.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernhard Kutscher, Dietmar Reichert: Pharmaceutical Substances: Systheses, Patents, Applications of the most relevant APIs. 5. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-13-558405-4. S. 1398.
- ↑ 4,0 4,1 Lewis, R.J: Sax's Dangerous Properties of Industrial Materials. 10. Auflage. Wiley-Interscience, New York 2000, ISBN 0-471-35407-4, S. 2625.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 The Merck Index - An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals. 13th Edition, Whitehouse Station. Merck, 2001
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Datenblatt Naphazoline hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ 8,0 8,1 In: Arzneimittel-Forschung. Drug Research. Nr. 29, 1979, S. 729.
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 In: Federation Proceedings, Federation of American Societies for Experimental Biology. Nr. 9, 1950, S. 280.
- ↑ In: Russian Pharmacology and Toxicology. Nr. 37, 1974, S. 198.
- ↑ E. Mutschler, G. Geisslinger, H. K. Kroemer, P. Ruth, M. Schäfer-Korting: Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008, ISBN 3-8047-1952-X. S. 377.
- ↑ Fachinformation Privin, Stand April 2009.
- ↑ Fachinformation Rhinex Nasenspray mit Naphazolin 0,05 %, Stand Januar 2010.
Handelsnamen
AK-Con (USA), Clear Eyes (USA), Estivin II (USA), Nafazair (USA), Naphcon-A (USA), Privin (USA), Proculin, Rhinex (D), Vasocon (USA)
- Kombinationspräparate
Naphcon-A (USA)
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Naphazolin-Präparate
- US Patent 2161938
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