N-Bromsuccinimid
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | N-Bromsuccinimid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C4H4BrNO2 | |||||||||||||||
CAS-Nummer | 128-08-5 | |||||||||||||||
PubChem | 67184 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, orthorhombische Kristalle[1] | |||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 177,99 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
2,10 g·cm−3 [2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt |
174–179 °C [2] | |||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
N-Bromsuccinimid, meist kurz als NBS bezeichnet, ist das am Stickstoff bromierte Imid der Bernsteinsäure.
Gewinnung und Darstellung
NBS kann durch Behandlung von Succinimid mit elementarem Brom in Gegenwart von Natronlauge bei 0 °C hergestellt werden.
Eigenschaften
NBS ist in Wasser wenig, aber in den meisten organischen Lösungsmitteln gut löslich. NBS ist nicht stabil und sollte unter Lichtausschluss bei 2-8 °C gelagert werden. Bei starker mechanischer und/oder thermischer Beanspruchung kann NBS explosionsartig in Brom und nitrose Gase zerfallen.
Aufgrund der relativ zum Brom höheren Elektronegativität des Stickstoffs, noch verstärkt durch die beiden nebenstehenden Carbonylgruppen, ist die N-Br-Bindung polarisiert. Dabei ist das Brom Träger einer partiell positiven Ladung und kann leicht abgespalten werden. Daher wird NBS in der organischen Chemie vielseitig verwendet.
Verwendung
In der Fachliteratur werden im Wesentlichen drei Anwendungen beschrieben:
- Regioselektive Bromierung
NBS reagiert im Licht mit allylischen und benzylischen Protonen unter Substitution. Diese Reaktion ist als Wohl-Ziegler-Reaktion bekannt. Elementares Brom reagiert hingegen unter Addition mit den zugehörigen Alkenen oder unter Kernsubstitution mit den Aromaten.
- Oxidation
NBS in wässrigem Dioxan ist ein außerordentlich selektives Oxidationsmittel. Im Gegensatz zu Reagenzien wie dem Cornforth-Reagenz (PDC) und Pyridiniumchlorochromat (PCC) werden sekundäre Alkohole bevorzugt vor primären Alkoholen in sehr guten Ausbeuten oxidiert.
- Bromhydrin-Bildung
Alkene reagieren in wässrigem Dimethylsulfoxid (DMSO) unter Bildung der Bromhydrine, die sogenannte Dalton-Reaktion. Diese sind wichtige Edukte für die Bildung von Epoxiden. In wasserfreiem DMSO erhält man hingegen Bromketone. Im Falle von Enolethern erhält man die α-Bromcarbonsäureester, die Edukte für die wichtige Reformatzki-Reaktion sein können.
In der Literatur werden zahlreiche andere Verwendungen beschrieben.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Eintrag zu N-Bromsuccinimid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 3,0 3,1 Datenblatt N-Bromosuccinimide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
Literatur
- 1. Übersicht: Virgil, S.C. in Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, Ed.: Paquette, L.A., Wiley, New York 1995, 1, p. 768.
- 2. Canibano, V.; et al.: Synthesis 2175 (2001).
- 3. Übersicht: Arterburn, J.B.; Tetrahedron 9765, 57 (2001).
- 4. Kamal, A., Chouhan, G.: Synlett 474 (2002).
- 5. Fieser & Fieser, Reagents for Organic Synthesis 12, S.79.