Liste der Legierungselemente
Dies ist eine unvollständige, alphabetisch geordnete Liste von Legierungselementen und ihrer erwünschten (positiven) als auch unerwünschten (negativen) Wirkungen auf das jeweilige Basismetall:
Aluminium (Al)
im Eisen
- positiv
- Aluminium ist ein starkes Desoxidationsmittel zur Stahlberuhigung. Es bildet mit Stickstoff Nitride (Nitrierstahl) und erhöht die Zunderbeständigkeit in hitzebeständigen Stählen. Durch Erhöhung der Koerzitivkraft wird es in Dauermagnetlegierungen verwendet.
Arsen (As)
im Kupfer
- positiv
- Bildet als Weißkupfer einen Silberersatz.
- negativ
- Giftigkeit
Beryllium (Be)
im Eisen
- positiv
- Beryllium schnürt das γ-Gebiet (Austenit) ab; wirkt als starkes Desoxidationsmittel; erhöht die Ausscheidungshärtung
- negativ
- senkt die Zähigkeit
im Kupfer
- positiv
- Kupfer erhöht die Elastizität und Ermüdungsbeständigkeit. Uhrfedern aus dieser Legierung halten daher eine viel größere Zahl von Lastwechseln aus als Stahlfedern. Zudem ist diese Legierung kaum magnetisierbar
Als Legierungszusatz ermöglicht es die Herstellung funkenfreier Werkzeuge im Kohlebergbau.
im Nickel
- positiv
- Nickel erhöht stark die Härte und Korrosionsbeständigkeit.
im Magnesium
positiv
verringert die Brandneigung (Oxydation) von Magnesiumschmelzen.
Blei (Pb)
im Kupfer
- positiv
- Geringe Mengen Blei (bis 2 %) erhöhen die Zerspanbarkeit des Kupfers.
Bleibronzen als Lagermetall für Kfz-Motoren.
Bor (B)
im Eisen
- positiv
- Bor ist ein starker Neutronen-Absorber und findet bei der Herstellung von Stählen für den Atomkraftwerksbau Anwendung. Es erhöht Streckgrenze und Festigkeit.
- negativ
- Bor senkt die Korrosionsbeständigkeit. Vermindert bei GJS die Perlitisierung, bildet bei Gehalten über 0,001 % Carbide und führt damit zur Versprödung
Cer (Ce)
im Eisen
- positiv
- Cer ist ein starkes Desoxidationsmittel und erhöht die Zunderbeständigkeit. Bei Gusseisen mit Kugelgraphit (GGG) fördert es die Bildung von Kugelgraphit. Cer-Eisen-Legierungen (bis 30 % Eisen) sind pyrophor.
Chrom (Cr)
im Eisen
- positiv
- Chrom senkt stark die kritische Abkühlgeschwindigkeit, steigert Verschleißfestigkeit, Warmfestigkeit und Zunderbeständigkeit. Als Carbidbildner steigert es stark die Zugfestigkeit. Ab 12,2 % Massengehalt steigert es die Korrosionsbeständigkeit. Es schnürt das γ-Gebiet ein, wirkt aber auch Austenit-stabilisierend.
- negativ
- Chrom verringert die Kerbschlagarbeit und Schweißeignung, senkt Wärme- und elektrische Leitfähigkeit, Haltepunkt A1 wird stark (um 20 bis 30 K je 1 % Cr, jedoch nur bis 3 %) nach oben verschoben
Kohlenstoff (C)
im Eisen
- positiv
- Kohlenstoff senkt den Schmelzpunkt, erhöht durch Fe3C-Bildung Härte und Zugfestigkeit. Stahl lässt sich erst ab einem Gehalt von 0,3 % härten.
- negativ
- Kohlenstoff erhöht bei höheren Gehalten die Sprödigkeit und senkt deshalb Schmiedbarkeit, Schweißeignung, Bruchdehnung und Kerbschlagarbeit.
Siehe auch: Kohlenstoffstahl
Kupfer (Cu)
im Aluminium
- positiv
- Kupfer erhöht die Härte deutlich, es entsteht durch Ausscheidungshärtung die Legierung Duraluminium
im Eisen
- positiv
- Kupfer erhöht die Witterungsbeständigkeit
- negativ
- Kupfer senkt die Festigkeit und Schweißeignung
im Gold
- positiv
- Kupfer erhöht die Härte und elektrische Leitfähigkeit, verändert den Farbton (dunkler, rötlicher), zudem ist die Legierung billiger als reines Gold
- negativ
- Kupfer senkt die Korrosionsbeständigkeit
im Zink
- positiv
- Kupfer verbessert das Kriechverhalten, erhöht die Dauerfestigkeit und zusammen mit Blei die Zerspanbarkeit
Mangan (Mn)
im Eisen
- positiv
- Mangan bildet tropfenförmige, höherschmelzende MnS-FeS-Mischsulfide, die die Rotbruch-Neigung mindern.
- negativ
- Mangan Haltepunkt A1 wird um 10 K je 1 % Mn nach unten verschoben
im Magnesium
- positiv
- Mangan erhöht die Korrosionsbeständigkeit.
Molybdän (Mo)
im Eisen
- positiv
- Molybdän verbessert Härtbarkeit und Zugfestigkeit
- negativ
- Molybdän verschiebt den Haltepunkt A1 schwach nach oben, senkt Schmiedbarkeit und Dehnung
Nickel (Ni)
im Eisen
- positiv
- Nickel erhöht bei Baustählen die Streckgrenze und Kerbschlagzähigkeit und bei Einsatzstählen sowie bei Vergütungsstählen die Zähigkeit; erweitert das γ-Gebiet und bewirkt dadurch in korrosions- und zunderbeständigen Chrom-Nickel-Stählen die Austenitstruktur. Hohe Nickelgehalte im Invar bewirken kleine oder zum Teil negative Wärmeausdehnungskoeffizienten.
- negativ
- Nickel senkt den Haltepunkt A1 um 10 K je 1 % Ni nach unten.
Phosphor (P)
im Eisen
- positiv
- Phosphor erhöht die Zugfestigkeit, Härte, Korrosionsbeständigkeit.
- negativ
- Phosphor verschiebt den Haltepunkt A1 schwach nach oben und sorgt für eine starke Abschnürung des Gamma-Gebietes, was zu einer Erhöhung der Seigerung führt. Schon geringste Mengen erhöhen die Empfindlichkeit gegen Anlassversprödung.
Schwefel (S)
im Eisen
- positiv
- Schwefel erhöht die Zerspanbarkeit.
- negativ
- Schwefel mindert die Duktilität.
Silicium (Si)
im Eisen
- positiv
- Silicium ist ein Desoxidationsmittel zur Stahlberuhigung, erhöht die Zunderbeständigkeit, macht die Schmelze dünnflüssiger, ist ein Mischkristallhärter und behindert die Bildung von Carbiden.
- negativ
- Silicium mindert die Zähigkeit, Haltepunkt A1 wird stark (um 20 - 30 K je 1 % Si, jedoch nur bis 3 %) nach oben verschoben.
Stickstoff (N)
im Eisen
- positiv
- erweitert das Gamma-Gebiet im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm, stabilisiert das austenitische Gefüge, erhöht in austenitischen Stählen die Streckgrenze und die Festigkeit
- negativ
- Verminderung der Zähigkeit, begünstigt interkristalline Spannungsrisskorrosion in unlegierten und niedriglegierten Stählen
Titan (Ti)
im Eisen
- positiv
- Titan verhindert interkristaline Korrosion durch Bildung von Titancarbid (TiC).
Vanadium (V)
im Eisen
- positiv
- Als Carbidbildner steigert Vanadium stark die Zugfestigkeit.
- negativ
- Vanadium verschiebt den Haltepunkt A1 schwach nach oben.
Wolfram (W)
im Eisen
- positiv
- Als Carbidbildner steigert Wolfram stark die Zugfestigkeit und die Härte, da Wolfram viele seiner Eigenschaften mehr oder weniger gut auf seine Legierungen 'überträgt'. Auch die Warmfestigkeit und Verschleißfestigkeit nimmt zu.
- negativ
- Der Haltepunkt A1 wird durch Wolfram schwach nach oben verschoben
Zink (Zn)
im Kupfer
- positiv
- Als Legierungsbestandteil in Messing, ca.30 + 40 %, erhöht es dessen Festigkeit, verbessert die Verformbarkeit, Kalt-Verfestigung, Korrosionsbeständigkeit und die Gleiteigenschaften.
- Zusammen mit Nickel bildet es das Neusilber.
Zinn (Sn)
im Kupfer
- positiv
- Als Legierungsbestandteil bis zu 22 % in Bronze erhöht es dessen Elastizität, Zähigkeit und Korrosionsbeständigkeit.
Weblinks
- Legierungselemente - Einfluss der Legierungen auf Stahl (PDF 446,7 kB)
- mannesmann-dmv - Einflüsse der Legierungselemente (PDF 191,3 kB)