Glauberit
Glauberit | |
Glauberit aus der Bertram Mine, Kalifornien, USA | |
Chemische Formel |
Na2Ca(SO4)2 |
Mineralklasse | Sulfate 7.AD.25 (8. Auflage: VI/A.08) nach Strunz 28.04.02.01 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | 2/m |
Farbe | grau, schwach gelb, farblos |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 2,5-3 |
Dichte (g/cm3) | 2,75-2,85 |
Glanz | Glas- bis Wachsglanz |
Transparenz | transparent bis durchscheinend |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen entlang {001} |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα = 1,515; nβ = 1,535 nγ = 1,536[1] |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 7°[1] |
Glauberit ist ein verbreitet, aber nur lokal häufiger vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Ca(SO4)2 und bildet bis zu zehn Zentimeter große, graue oder farblose, tafelige, prismatische oder dipyramidale Kristalle.
Besondere Eigenschaften
Da Natriumsulfat wasserlöslich ist, ist auch Glauberit teilweise wasserlöslich, dabei scheiden sich andere Minerale wie Gips ab. Dies geschieht auch an feuchter Luft, daher ist das Mineral an dieser nicht beständig und es bilden sich Ausblühungen und Krusten an Gips.
Etymologie und Geschichte
Glauberit wurde erstmals 1808 von M. Dumeril in der Typlokalität in der Nähe von Villarrubia de Santiago in der spanischen Provinz Kastilien-La Mancha gefunden und von Alexandre Brongniart beschrieben. Er benannte das Mineral nach Johann Rudolph Glauber, der das dem Glauberit ähnliche Natriumsulfat (Glaubersalz) entdeckte und beschrieb.[2]
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Glauberit zur Abteilung der „Wasserfreien Sulfate ohne fremde Anionen“. Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings präziser nach der Größe der beteiligten Kationen und das Mineral steht daher jetzt entsprechend in der Unterabteilung „Mitausschließlich großen Kationen“, wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7.AD.25 bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Glauberit ebenfalls in die Klasse der Sulfate, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserfreien Säuren und Sulfate mit verschiedenen Formeln“, wo er ebenfalls als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 28.4.2 bildet.[3]
Bildung und Fundorte
Glauberit bildet sich unter trockenen Bedingungen in Evaporiten, Sedimenten und Salzseen. Auch als Niederschlag durch Sublimation in Fumarolen, in Höhlen von basaltischer Lava und in Nitratlagerstätten kann sich Glauberit bilden.[4] Es ist in Evaporiten vergesellschaftet mit Halit, Polyhalit, Anhydrit, Gips, Thénardit und Mirabilit; in Fumarolen mit Thénardit und Sassolit; in Nitratvorkommen mit Thénardit und Blödit.
Es sind aktuell (Stand Mai 2010) 84 Fundorte des Glauberits bekannt.[5] Neben der Typlokalität zählen Douglashall bei Westeregeln in Sachsen-Anhalt (Deutschland), Hallstatt in Österreich, Varangéville in Frankreich, Antofagasta in Chile, dem Großen Salzsee und weiteren Orten in den Vereinigten Staaten, Gypsumville in Kanada, Lochiel in South Australia, Vulcano in Italien sowie Surtsey in Island.
Kristallstruktur
Glauberit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2/c mit den Gitterparametern a = 10,129 Å; b = 8,306 Å; c = 8,533 Å und β = 112,19° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Verwendung
Glauberit dient lokal als Grundlage für die Produktion von Natriumsulfat. Früher wurde es auch für die Sodagewinnung abgebaut.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Glauberit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- ↑ Alexandre Brongniart: Sur une nouvelle espèce de Minéral de la classe des sels, nommée Glauberite. In: Journal des mines. 1808, 133, S. 5-20 (pdf).
- ↑ New Dana Classification of Sulfate Minerals
- ↑ 4,0 4,1 Eckard Amelingmeier: Glauberit. In: Römpp Chemie-Lexikon. Thieme Verlag, Stand November 2005.
- ↑ Fundorte von Glauberit bei mindat.org
Literatur
- Glauberit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- Eckard Amelingmeier: Glauberit. In: Römpp Chemie-Lexikon. Thieme Verlag, Stand November 2005.
Weblinks
Mineralienatlas:Glauberit Glauberit bei mindat.org (engl.)