Eisenthiocyanat
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Eisen(III)-thiocyanat | ||||||
Andere Namen |
Eisen(III)-rhodanid | ||||||
Summenformel | Fe(SCN)3 | ||||||
CAS-Nummer | 4119-52-2 | ||||||
PubChem | 165185 | ||||||
Kurzbeschreibung |
blutrote Kristalle[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 230,09 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Eisen(III)-thiocyanat ist eine chemische Verbindung. Sie kann wasserfrei als violettfarbene Kristalle Fe(SCN)3 oder als Trihydrat Fe(SCN)3 · 3 H2O isoliert werden. In wässriger Lösung bildet das Eisen(III) mit den Thiocyanationen (SCN−) blutrote, oktaedrische Komplexe.
Komplexe des Eisen(III)
In wässriger Lösung liegen folgende drei High-Spin-[3]Komplexe vor:
- $ \!\ \mathrm {[Fe(SCN)(H_{2}O)_{5}]^{2+}} $
- $ \!\ \mathrm {[Fe(SCN)_{2}(H_{2}O)_{4}]^{+}} $
- $ \!\ \mathrm {[Fe(SCN)_{3}(H_{2}O)_{3}]} $
Die oktaedrischen Komplexe besitzen aufgrund ihrer Charge-Transfer-Eigenschaft eine blutrote Farbe, man bezeichnet sie deshalb auch als Charge-Transfer-Komplexe.[4] Wegen ihrer intensiven Färbungen finden sie Anwendung in der Analytischen Chemie.
Analytische Verwendung
In der Analytischen Chemie werden diese Komplexe verwendet um Eisen(III)-Ionen nachzuweisen. Gibt man zu einer Lösung, welche Eisen(III)-Ionen enthält, SCN−-Ionen, so stellt sich umgehend eine blutrote Färbung ein. Die Eisen(III)-Ionen liegen nun als Eisen(III)-Komplexe vor.
Um sicherzustellen, dass es sich wirklich um Eisen(III)-Ionen handelt, tropft man Fluoridionen zu und die Lösung entfärbt sich. Die SCN−-Ionen wurden mit den F−-Ionen ausgetauscht. Der so entstandene, stabilere [FeF5(H2O)]2−-Komplex ist farblos. Auch Oxalat-Ionen können eine Fe(SCN)3-Lösung durch Bildung des (gelblichen) Fe(C2O4)33--Komplexes entfärben.
Einzelnachweise
- ↑ Thieme Römpp Online, abgerufen am 19. Januar 2012.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Riedel, Janiak: Anorganische Chemie, 7. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-018903-2, S. 854.
- ↑ Riedel, Janiak: Anorganische Chemie, 7. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-018903-2, S. 713.
Literatur
- Riedel, Janiak: Anorganische Chemie, 7. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-018903-2.