Dufrénit
Dufrénit | |
Dufrénit, Fundort: Wheal Phoenix | |
Chemische Formel |
Ca0,5Fe2+(Fe3+)5(PO4)4(OH)6 · 2 H2O |
Mineralklasse | Phosphate, Arsenate, Vanadate 8.DK.15 (8. Auflage: VII/D.11) nach Strunz 42.09.01.02 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch; 2/m[1] |
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.) | C2/c (Raumgruppen-Nr. 15) |
Farbe | dunkelgrün, braun, schwarz |
Strichfarbe | graugrün, hellgrau |
Mohshärte | 3,5 bis 4,5 |
Dichte (g/cm3) | 3,1 bis 3,34 |
Glanz | Glasglanz, matt |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | uneben |
Spaltbarkeit | gut |
Habitus | radialstrahlig, körnige bis massige Aggregate; Krusten |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α = 1,820 bis 1,842 ; β = 1,830 bis 1,850 ; γ = 1,875 bis 1,925[2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,055 bis 0,083[2] ; zweiachsig wechselnd |
Dufrénit (auch Grüneisenstein, Grüneisenerz, Kraurit oder Metanochlor) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate (Arsenate, Vanadate). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca0,5Fe2+(Fe3+)5(PO4)4(OH)6 · 2 H2O[3] und entwickelt meist mikrokristalline, kugelige, traubige bis nierenförmige Aggregate von radialfaseriger Textur und dunkelgrüner, brauner oder schwarzer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals beschrieben wurde Dufrénit 1833 durch Alexandre Brongniart, der das Mineral nach dem französischen Geologen und Mineralogen Armand Dufrénoy benannte. Als Typlokalität gilt die „Grube Hoff Auf Mich“ bei Ullersreuth/Hirschberg (Saale) in Thüringen.
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört Dufrénit zur Abteilung der „wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier jedoch präziser nach der Größe der Kationen und das Mineral steht daher entsprechend in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen, (OH, etc.):RO4 > 1:1 und < 2:1“.
Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Dufrénit in die Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen“ und dort in die Unterabteilung „mit (A)3 (XO4)2 Zq • x(H2O)“
Bildung und Fundorte
Dufrénit bildet sich als Sekundärmineral in granitischem Pegmatit durch hydrothermale Umwandlung anderer Phosphatminerale sowie in der Oxidationszone von Eisen-Lagerstätten.
Bisher wurde das Mineral an 97 Orten gefunden (Stand: 2009), so unter anderem in Córdoba und San Luis (Argentinien); New South Wales, Northern Territory, South Australia, Victoria und Western Australia (Australien); Minas Gerais (Brasilien); im Brauneisenerz im Siegerland, bei Waldgirmes, Hirschberg (Saale), Hauptmannsgrün im Vogtland und Limoges (Deutschland); Auvergne, Bretagne, Limousin und Poitou-Charentes (Frankreich); Attika (Griechenland); England (Großbritannien); Honshū (Japan); Erongo und Tsumbeb (Namibia); Viseu (Portugal); Schweden;Südafrika; Spanien; Böhmen (Tschechien); sowie viele Regionen in den USA. [4]
Kristallstruktur
Dufrénit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2/c mit den Gitterparametern a = 25,84 Å; b = 5,126 Å, c = 13,78 Å und β = 111.20° [5] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Dufrénite (englisch)
- ↑ 2,0 2,1 MinDat - Dufrénite (englisch)
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral names - Dufrénite (englisch, PDF 1,8 MB, S.76)
- ↑ MinDat - Localities for Dufrénite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Dufrénite (englisch)
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 163.
Weblinks
- Mineralienatlas:Dufrénit (Wiki)
- Mineraldatenblatt - Dufrénite (englisch, PDF 68 kB)