Dimethylsilandiol
Strukturformel | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||
Name | Dimethylsilandiol | ||||||
Andere Namen |
| ||||||
Summenformel | C2H8O2Si | ||||||
CAS-Nummer | 1066-42-8 | ||||||
PubChem | 14014 | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 92,17 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||
Dichte |
1,023 g·cm−3 (20 °C) [1] | ||||||
Siedepunkt | |||||||
Dampfdruck |
79,25 mmHg (25 °C) [1] | ||||||
Löslichkeit |
274 g·l−1 in Wasser [1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
| |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Dimethylsilandiol (DMSD), ist eine chemische Verbindung und gehört zu den Silanolen. Es ist ein Derivat von Silan und das Siliciumanalogon des instabilen Propan-2,2-diol.[3]
Darstellung und Gewinnung
Dimethylsilandiol wird durch Hydrolyse von Dichlordimethylsilan hergestellt.[4]
- $ \mathrm {(CH_{3})_{2}SiCl_{2}+2\ H_{2}O\longrightarrow (CH_{3})_{2}Si(OH)_{2}+2\ HCl} $
Eigenschaften
Dimethylsilandiol ist eine flüchtige organische Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 100 °C.[1] Es polykondensiert leicht zu Polydimethylsiloxanen.
Verwendung
Dimethylsilandiol ist ein High Production Volume Chemical (HPVC)[5], welches kommerziell nicht erhältlich ist.[6] Es wird zur Herstellung von Siliconen verwendet.[4]
Biologische Bedeutung
Hexamethyldisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan und Decamethylcyclopentasiloxan können in Tieren zu Dimethylsilandiol metabolisiert werden. Bei Menschen wurden ähnliche Stoffwechselwege wie in den Tierversuchen gefunden.[6][7] Zudem ist Dimethylsilandiol ein mögliches Hydrolyseprodukt von Polydimethylsiloxan-Ketten.
Literatur
- Miryam Fischer-Reinhard: Mikrobieller Abbau von Siliconölen, Siloxanen und Silanolen?, Dissertation, TU Darmstadt, 2007
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 S. M. Mazzoni, S. Roy, S. Grigoras: Eco-Relevant Properties of Selected Organosilicon Materials. In: G. Chandra (Hrsg.): The Handbook of Environmental Chemistry – Organosilicon Materials. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1997, ISBN 3-540-62604-2 (Vol. 3, Part H)
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Propan-2,2-diol ist als geminales Diol instabil; es ist das Hydrat des Aceton.
- ↑ 4,0 4,1 Andreas Obenauf: Silicone: Chemie und Technologie, Herstellung der Ausgangsmaterialien
- ↑ Eintrag im European chemical Substances Information System ESIS (CAS-Nr. 1066-42-8 muss dort händisch eingetragen werden)
- ↑ 6,0 6,1 USEPA: TSCA Section 8(e) Notification of Substantial Risk: Dimethylsilanediol, 23. Dezember 2008
- ↑ Eintrag in The University of Minnesota Biocatalysis/Biodegradation Database, abgerufen am 10. November 2009