Connellit

Connellit

Connellit
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Gut entwickelte Connellitnadeln aus der Ingadanais Mine bei Vila Velha de Ródão, Castelo Branco, Portugal (Sichtfeld 7 mm)
Chemische Formel

Cu19[Cl4(OH)32|SO4] • 2H2O

Mineralklasse Halogenide (nach Strunz) ; Sulfate (nach Dana)
3.DA.25 (8. Auflage: III/D.03) nach Strunz
31.01.01.01 nach Dana
Kristallsystem Hexagonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin dihexagonal-dipyramidal $ 6/m\,2/m\,2/m $ [1]
Farbe Blau, Bläulichgrün
Strichfarbe grünlichblau
Mohshärte 3
Dichte (g/cm3) 3,36 bis 3,41 [1]
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus nadelig, oft zu Büscheln verwachsen, radialstrahlig
Kristalloptik
Brechungsindex nω = 1,724 bis 1,738 ; nε = 1,746 bis 1,758 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,022 [2] ; einachsig positiv
Weitere Eigenschaften
Ähnliche Minerale Agardit, Azurit, Chrysokoll, Cyanotrichit, Shattuckit

Connellit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Halogenide“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu19[Cl4(OH)32|SO4] • 2H2O[3] und entwickelt meist dichte Gruppen feinfaseriger bis nadeliger, radialstrahliger Kristall-Büschel von wenigen Millimetern Größe, die üblicherweise nach [0001] gestreckt und gestreift sind. Auch massige Aggregate und krustige Überzüge von Connellit sind bekannt. Die Farbe schwankt von Hell- bis Blaugrün.

Connellit bildet eine Mischreihe mit Buttgenbachit.[1]

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Connellit 1842 in der „Providence Mine“ bei Carbis Bay/Lelant in der englischen Grafschaft Cornwall und beschrieben durch Rashleigh, der das Mineral nach Arthur Connell (1794–1863) benannte, einem schottischen Chemiker, der das Mineral als erster untersuchte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Connellit zur Mineralklasse der „Halogenide“ und dort zur Abteilung der „Oxihalogenide“, wo er zusammen mit Buttgenbachit, Claringbullit, Gordait, Khaidarkanit und Simonkolleit eine eigenständige Gruppe bildete.

Auch die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Connellit in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Oxihalogenide, Hydroxyhalogenide und verwandte Doppel-Halogenide“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach dem dominierenden Kation in der Verbindung, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit Cu, etc., ohne Pb“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Buttgenbachit die unbenannte Gruppe 3.DA.25 bildet.

Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Connellit dagegen in die Klasse der Sulfate und dort in die Abteilung der „Wasserhaltigen Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist das Mineral als einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 31.01.01 innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltigen Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Formel (A+B2+)m(XO4)pZq • x(H2O), mit dem Stoffmengenverhältnis m:p>6:1“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Kleine Connellit-Kristallbüschel auf Cuprit

Connellit bildet sich als Sekundärmineral in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten. Dort ist es meistens vergesellschaftet mit Atacamit, Azurit, Botallackit, Cuprit, Langit, Malachit und Spangolith.

Weltweit konnte Connellit bisher (Stand: 2010) an rund 210 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem in Algerien, Argentinien, Australien, Belgien, Bolivien, Chile, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Grönland, Irland, Italien, Japan, der Demokratischen Republik Kongo, Marokko, Namibia, Neuseeland, Österreich, Portugal, Spanien, Südafrika, Tschechien, Ungarn, Usbekistan, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) sowie in den Vereinigten Staaten (USA). [4]

Kristallstruktur

Connellit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterparametern a = 15,787 Å und c = 9,102 Å[5] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Handbook of Mineralogy - Connellite (englisch, PDF 67,3 kB)
  2. 2,0 2,1 Mindat - Connellite (englisch)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage, Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. Mindat - Localities for Connellite
  5. American Mineralogist Crystal Structure Database - Connellite (englisch, 2006)

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 494.

Weblinks

Commons: Connellite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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