Shattuckit

Shattuckit

Shattuckit
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Traubenförmiger Shattuckit aus Otjikotu, Kaokoveld, Kunene, Namibia
Chemische Formel

Cu5[OH|Si2O6]2[1]

Mineralklasse Silikate und Germanate
9.DB.40 (8. Auflage: VIII/F.04) nach Strunz
65.01.07.01 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $[2]
Farbe Mittel- bis Dunkelblau
Strichfarbe Hellblau
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 4,11 ; berechnet: 4,128
Glanz Seidenglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach {010} und {100}
Habitus feinnadelige bis faserige Kristalle in radialstrahligen bis massigen Aggregaten
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,753 nβ = 1,782 nγ = 1,815[3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,062[3]
Optischer Achsenwinkel 2V = berechnet: 88°[3]
Weitere Eigenschaften
Ähnliche Minerale Chrysokoll, Planchéit

Das Mineral Shattuckit ist ein selten vorkommendes Kettensilikat aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu5[OH|Si2O6]2[1] und entwickelt überwiegend feinnadelige bis faserige Kristalle in radialstrahligen und traubigen oder massigen Mineral-Aggregaten von mittel- bis dunkelblauer Farbe bei hellblauer Strichfarbe. Auch Pseudomorphosen nach Malachit sind bekannt.

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Shattuckit in der „Shattuck Mine“ bei Bisbee (Arizona) in den USA und beschrieben durch Waldemar Theodore Schaller[4], der das Mineral nach dieser Typlokalität benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Shattuckit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er als einziges Mitglied eine eigenständige Gruppe bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Shattuckit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach dem Aufbau der Ketten, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Ketten- und Bandsilikate mit 2-periodischen Einfachketten Si2O6; mit zusätzlich O, OH, H2O Pyroxen-verwandte Minerale“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9.DB.40 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Shattuckit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Kettensilikatminerale “. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 65.01.07 innerhalb der Unterabteilung der „Kettensilikate: Einfache unverzweigte Ketten, W=1 mit Ketten P=2“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Shattuckit in Form krustiger Rissfüllung auf Quarz
Seltene Pseudomorphose von Shattuckit nach Malachit aus der Okenwasi Mine, Kaokoveld, Namibia

Shattuckit bildet sich als Sekundärmineral in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten und findet sich dort meist vergesellschaftet mit Ajoit, Chrysokoll, Hämatit, Malachit und/oder Quarz.

Weltweit konnte Shattuckit bisher (Stand: 2011) an rund 60 Fundorten nachgewiesen werden.[3] In Deutschland trat das Mineral bisher nur auf Helgoland am Helgoländer Felswatt und am Lange Anna Rock auf und in Österreich fand sich Shattuckit bisher nur im Kupferbergwerk „Göttliche Vorsehung“ an dem zur Goldberggruppe gehörenden Großfragant in Kärnten.

Weitere Fundorte sind Argentinien, die Demokratische Republik Kongo, Griechenland, Italien, Mexiko, Namibia, Norwegen, die Slowakei, Südafrika, Cornwall im Vereinigten Königreich (Großbritannien) sowie mehrere Regionen in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).


Kristallstruktur

Shattuckit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe $ \ Pcab $ (Raumgruppen-Nr. 61) mit den Gitterparametern a = 9,89 Å; b = 19,83 Å und c = 5,38 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X.
  2. Webmineral - Shattuckite (englisch)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Mindat - Shattuckite (englisch)
  4. Schaller: Plancheite and Shattuckite (englisch, PDF 204 kB)

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 724.

Weblinks

Commons: Shattuckite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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