Clomifen
Strukturformel | |||||||||||||||
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Gemisch aus (E)-Isomer (oben) und (Z)-Isomer (unten) | |||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||
Freiname | Clomifen | ||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel |
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CAS-Nummer |
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PubChem | 1548955 | ||||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||||
DrugBank | DB00882 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Kristalle [(E,Z)-Clomifen·Citrat][1] | ||||||||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||||
Verschreibungspflichtig: ja | |||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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LD50 | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Clomifen ist ein Arzneistoff zur Auslösung eines Eisprungs (Ovulation) bei Frauen mit Kinderwunsch. Die Substanz aus der Gruppe der selektiven Estrogenrezeptormodulatoren (SERM) ist ferner zur Behandlung bestimmter Formen einer ausbleibenden Regelblutung (Amenorrhoe) angezeigt.
Wirkungsmechanismus
Der genaue Wirkungsmechanismus ist nicht im Detail bekannt. Die Wirkung entsteht hauptsächlich dadurch, dass den Gonadotropin erzeugenden Zellen in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ein Sexualhormonmangel vorgegaukelt wird. Man geht davon aus, dass Clomifen dazu an den Steroidrezeptor im Hypothalamus bindet und ihn für das entsprechende Steroid (Testosteron oder Estrogen) blockiert. Die Gonadotropin erzeugenden Zellen schütten infolgedessen vermehrt (LH und FSH) aus, um das (scheinbar zu niedrige) Niveau der Sexualhormone zu heben. Dies führt zur Anregung der Eierstock- oder Hodenfunktion. Da die Hemmung kompetitiv ist, lässt sich durch die Clomifendosis der gewünschte Sexualhormonspiegel recht genau einstellen. Voraussetzung für die Wirksamkeit ist die Funktionstüchtigkeit der Keimdrüsen.
Außer im Hypothalamus entfaltet Clomifen seine estrogenagonistischen oder -antagonistischen Wirkungen auch an anderen Organen (Gebärmutterhals, Gebärmutterschleimhaut, Follikel). So soll es auch direkt die Estrogensynthese im Follikel stimulieren. Clomifen hat keine gestagenen, androgenen, antiandrogenen oder gluko- und mineralokortikoiden Effekte. Clomifen wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[6]
Missbrauch
In der Sportszene wird Clomifen missbräuchlich nach dem Absetzen von Anabolika verwendet. Es kurbelt die eigene Testosteronproduktion in den Hoden wieder an.[7] Eine Vergrößerung der Hoden sowie Hitzewallungen sind die am ehesten wahrgenommenen Nebenwirkungen. Möglicherweise können Hypophysenadenome und Hodenkrebs durch den Missbrauch dieses Medikaments ausgelöst werden.[ Belege für diese Aussagen fehlen! ]
Clomifen steht auf der Verbotsliste der World Anti-Doping Agency (WADA).[8]
Isomerie
Hinsichtlich seiner chemischen Struktur stellt der Arzneistoff Clomifen ein Gemisch des (E)- und des (Z)-Isomers dar (cis-trans-Isomerie). Klinisch relevant ist die antiestrogene Wirkung des (E)-Isomers (Enclomifen), seine estrogene Wirkung ist nur schwach ausgeprägt. Das (Z)-Isomer (Zuclomifen) hingegen besitzt ausschließlich estrogene Aktivität.[9] Das Arzneibuch begrenzt den Gehalt an Zuclomifen im Arzneistoff auf 30–50 %.[10] Isomerenreines Enclomifen wird zur Behandlung einer Unterfunktion der Keimdrüsen beim Mann (sekundärer Hypogonadismus) und der nicht insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) entwickelt.[11]
Pharmazeutische Informationen
Arzneilich verwendet wird das Clomifencitrat. Das weiße bis hellgelbe kristalline Pulver ist lichtempfindlich und schwer löslich in Wasser.[10] Clomifencitrat ist oral wirksam und kann als Tablette eingenommen werden.
Handelsnamen
ClomHexal (D), Clomid (CH), Serophene (CH), und weitere Generika
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Clomifen-Präparate
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 2390, ISBN 978-0-911910-00-1.
- ↑ 2,0 2,1 Cornelia Imming, in: Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Datenblatt Clomiphene citrate salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. März 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Clomifen bei ChemIDplus.
- ↑ Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of Novel Functional Inhibitors of Acid Sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6, Nr. 8, 2011, S. e23852. doi:10.1371/journal.pone.0023852.
- ↑ http://www.dopinginfo.de/rubriken/00_home/00_ant.html
- ↑ Verbotsliste der WADA 2012 (clomiphene).
- ↑ Hermann J. Roth, Christa E. Müller, Gerd Folkers: Stereochemie und Arzneistoffe, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1998, S. 111, ISBN 3-8047-1485-4.
- ↑ 10,0 10,1 Datenblatt Clomifene citrate beim EDQM, abgerufen am 11. Juni 2011.
- ↑ Repros Therapeutics Inc., Androxal, abgerufen am 2. Februar 2011.
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