Bosentan

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Strukturformel
Struktur von Bosentan
Allgemeines
Freiname Bosentan
Andere Namen

4-tert-Butyl-N-[6-(2-hydroxyethoxy)- 5-(2-methoxyphenoxy)-2-(pyrimidin-2-yl)pyrimidin-4-yl] benzolsulfonamid

Summenformel
  • C27H29N5O6S (Bosentan)
  • C27H28N5NaO6S (Bosentan·Natriumsalz)
CAS-Nummer
  • 147536-97-8 (Bosentan)
  • 147536-97-8 (Bosentan·Natriumsalz)
PubChem 104865
ATC-Code

C02KX01

DrugBank APRD00829
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Endothelin-Rezeptorantagonist

Wirkmechanismus

Endothelin wird von seinen ETA- und ETB-Rezeptoren verdrängt, daraus folgt eine Gefäßdilatation und eine (pulmonale) Blutdrucksenkung

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 551,62 g·mol−1
Schmelzpunkt

195–198 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar

H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Bosentan ist ein Endothelin-Rezeptorantagonist und ist wie Ambrisentan, Sitaxentan und Sildenafil als so genanntes Orphan Drug zur Behandlung der seltenen pulmonalen Hypertonie (Lungenbluthochdruck) der funktionellen WHO Klasse III zugelassen. [3]

Pharmakologie

Wirkmechanismus und weitere Anwendungsgebiete

Bosentan verdrängt als Antagonist das Endothelin-1, das stärkste bekannte körpereigene Blutgefäßkonstringenz, von seinen Rezeptoren (ET1A- und ET1B-Rezeptoren) und hebt damit die Endothelin-1-Wirkung auf, so dass die Gefäße dilatieren und so dem durch das Endothelin verursachten Anstieg des (pulmonalen) Blutdrucks entgegengewirkt wird und es zu einer (pulmonalen) Blutdrucksenkung kommt. Außerdem wird so die durch das Endothelin verursachte Veränderung der Blutgefäße das (Remodelling) vermindert.[4]

Die Substanz wird neuerdings auch bei Sklerodermie eingesetzt[3], da umfassende Studien positive Ergebnisse zur Verhinderung von offenen Stellen, z. B. an den Fingerkuppen erbracht haben.

Nebenwirkungen

Flush-Symptomatiken, Ödeme und Hypotonie sind bisher als Folge des Eingriffs in die Blutdruckregulation als Nebenwirkungen dokumentiert. Unspezifische Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Juckreiz können ebenso wie Störungen im Magen-Darm-Trakt (Dyspepsie und Refluxkrankheit) auftreten. Häufiger kann es zu Leber-Transaminasen-Erhöhungen kommen, so dass regelmäßige Blutkontrollen notwendig sind.

Wechselwirkungen und Kontraindikationen

Als Kontraindikationen gelten:[3]

  • Schwangerschaft - aufgrund einer Reproduktionstoxizität
  • Leberzirrhosen mit einem Child-Pugh-Score der Klassen B und C
  • andere Leberfunktionsstörungen mit erhöhten Leber-Transaminase-Werten[5]

Aufgrund der Wechselwirkung mit Ciclosporin A über einen CYP3A4-Mechanismus gilt die gleichzeitige Verabreichung von Bosentan und Ciclosporin A ebenfalls als Kontraindikation, denn dabei kann es zu 3-4fachen Plasmakonzentrationen an Bosentan und zu einer Halbierung der Plasmakonzentration von Ciclosporin A kommen.

Wirkstärken und Dosierung

Das Präparat ist in den Wirkstärken 32, 62,5 mg und 125 mg verfügbar.[3]

Bei einem Erwachsenen wird die Therapie sowohl bei der pulmonalen Hypertonie als auch bei der Sklerodermie mit zweimal täglich 62,5 mg über einen Zeitraum von 4 Wochen begonnen und dann auf die standardmäßige Erhaltungsdosis von zweimal 125 mg täglich gesteigert.

Handelsnamen

In Deutschland und Österreich wird das wird von der Firma Actelion hergestellte Bosentanpräparat unter dem Handelsnamen Tracleer® vermarktet.[3][6]

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 221, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 ABDA-Datenbank (Stand 17. Juli 2008) der DIMDI
  4. Pharmazeutische Zeitung Nr. 27 vom 3. Juli 2008, S. 24 ff.
  5. Europäische Arzneimittelagentur: Tracleer.
  6. Austria-Codex (Stand 17. Juli 2008).


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