Bogoliubov-Ungleichung
Als Bogoliubov-Ungleichung werden zwei Ungleichungen bezeichnet, die beide sehr allgemeine Aussagen in der statistischen Physik machen. Die erste so bezeichnete Ungleichung ist eher abstrakt und setzt einen mit zwei Operatoren, A bzw. C, gebildeten Ausdruck (einen Erwartungswerten von quantenmechanischen Operatoren im thermischen Gleichgewicht) in Beziehung zu einem Produkt aus zwei mit den separaten Operatoren gebildeten Korrelationsfunktionen . Veröffentlicht wurde die Ungleichung 1962[1] von dem russischen Physiker und Mathematiker Nikolai Nikolajewitsch Bogoljubow. Variante 2 ist konkreter: sie betrifft die Freie Energie eines thermodynamischen Systems und ihre verschiedenen Näherungen und ist allgemeiner bekannt (siehe viele Standard-Lehrbücher der Statistischen Physik).
Inhalt der Variante 1
Betrachtet wird ein physikalisches System, beschrieben mittels eines Hamiltonoperators H. Dann gilt für zwei Operatoren A und C (für die die angegebenen Mittelwerte existieren, die aber ansonsten beliebig sind):
wobei
gegeben ist.
Beweisidee
Der Beweis der Bogoliubov-Ungleichung basiert darauf, dass über
ein positiv semi-definites Skalarprodukt definiert werden kann. Als Skalarprodukt erfüllt es die Schwarzsche Ungleichung:
Betrachtet man nun
Variante 2
Eine andere Beziehung ist ebenfalls als Bogoliubov'sche Ungleichung bekannt (siehe z. B. die englische Wikipedia im Artikel http://en.wikipedia.org/wiki/Helmholtz_free_energy#Bogoliubov_inequality ) , aber allgemeiner anwendbar, z. B. bei der Approximation der sog. Freien Energie
wobei auf der rechten Seite dieser Ungleichung alle Erwartungwerte konsequent mit dem Näherungsoperator zu berechnen sind, z. B.
Ein Beweis der Variante 2 findet sich in dem angegebenen Artikel. Beide Varianten beruhen auf ähnlichen Ideen.
Literatur
- Nolting Quantentheorie des Magnetismus, Teubner, Bd.2