Bohnerwachs

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Bohnerwachs (in Österreich Bodenwachs, in der Schweiz Bodenwichse) ist ein Wachs, das zu den sogenannten „polierten Wachsen“ gezählt wird. Es existiert in flüssiger und fester Form und verleiht Oberflächen ein glänzendes Aussehen. In Verbindung mit Holzspänen entsteht Kehricht, der zur Staubbindung als Hilfsmittel zum Fegen eingesetzt wird.

Früher wurde das Bohnerwachs mit einem Tuch aufgetragen und mit einem schweren, speziellen Bohnerbesen, kurz „Bohner“ genannt, blank poliert; heute dienen dazu Bohnermaschinen.

Der Begriff „bohnern“ (und entsprechend „Bohner“ und „Bohnerwachs“) existierten schon im 19. Jahrhundert neben dem damals noch gebräuchlicheren „bohnen“.[1] Daher muss die im Internet verbreitete etymologische Ableitung von einem fiktiven „Beauner Wachs“,[2] die jeglicher Grundlage entbehrt, zu den Modernen Sagen gerechnet werden.

Einzelnachweise

  1. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 2
  2. zum Beispiel: Der Begriff „Bohnerwachs“ geht auf die französische Stadt Beaune zurück. Dort wurde traditionell aus Traubenkernen, die bei der Weinherstellung anfielen, Wachs gewonnen, das sich hervorragend zur Bodenpflege eignete. In Deutschland wurde ähnliches Wachs unter der Bezeichnung „Beauner Wachs“ produziert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges unter dem Druck des Versailler Vertrages wurde diese Bezeichnung verboten, die Hersteller nannten ihre Ware dann: „Bohnerwachs“. So oder ganz ähnlich in zahlreichen Internetseiten, aber nirgendwo mit einem seriösen Nachweis.

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