Baumhauerit-2a
Baumhauerit-2a | |
Andere Namen |
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Chemische Formel | |
Mineralklasse | Sulfosalze 2.HC.05b (8. Auflage: II/E.24) nach Strunz 03.06.13.02 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch; 2/m[5] |
Farbe | Stahlgrau |
Strichfarbe | Rötlichbraun |
Mohshärte | 3 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 5,31 bis 5,37[3] |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {100} |
Habitus | mikroskopisch kleine Kristalle und Verwachsungen mit Baumhauerit |
Weitere Eigenschaften | |
Ähnliche Minerale | Baumhauerit |
Baumhauerit-2a ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag1,5Pb22As33,5S72[1].
Baumhauerit-2a konnte bisher nur in Form mikroskopisch kleiner Kristalle und Verwachsungen mit Baumhauerit gefunden werden. Er ist in jeder Form undurchsichtig und von stahlgrauer, metallisch glänzender Farbe mit bei rötlichbrauner Strichfarbe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Baumhauerit-2a in der „Grube Lengenbach“ im Binntal (Kanton Wallis) in der Schweiz. Beschrieben wurde das Mineral 1990 durch Allan Pring, William D. Birch, David Sewell, Stefan Graeser, Andreas Edenharter und Alan Criddle wissenschaftlich beschrieben, die es nach dem Professor für Mineralogie H. A. Baumhauer (1848–1926) an der Universität Freiburg (Schweiz) benannten. Das im Namen enthaltene 2a ist auf eine verdoppelte Kristallgitterkonstante im Gegensatz zu Baumhauerit zurückzuführen.
Typmaterial des Minerals wurde im Museum of Victoria in Melbourne (Register-Nr. M30980), im South Australian Museum in Adelaide (Register-Nr. G15547), im Natural History Museum in London (Register-Nr. 1926,1654) und im Naturhistorischen Museum Basel (Register-Nr. L7228) hinterlegt.[3]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Baumhauerit-2a zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfosalze “, wo er zusammen mit Baumhauerit und Robinsonit die unbenannte Gruppe II/E.24 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Baumhauerit-2a ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Nur mit Blei (Pb)“ zu finden ist, wo es zusammen mit Baumhauerit (auch Baumhauerit I) und dem bisher als fraglich geltenden Baumhauerit II die „Baumhaueritgruppe“ mit der System-Nr. 2.HC.05b bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Baumhauerit-2a in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Baumhauerit in der unbenannten Gruppe 03.06.13 innerhalb der Unterabteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,0 < z/y < 2,49 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Baumhauerit-2a bildet sich zusammen mit Baumhauerit durch hydrothermale Vorgänge in Dolomitgestein. Als Begleitminerale treten neben Baumhauerit und Dolomit unter anderem noch andere Blei-Sulfoarsenide sowie Pyrit und Realgar auf.
Außer seiner Typlokalität „Grube Lengenbach“ in der Schweiz ist bisher (Stand: 2012) nur noch die „Quiruvilca Mine“ bei Quiruvilca (Provinz Santiago de Chuco) in der peruanischen Region La Libertad als Fundort für Baumhauerit-2a bekannt.[6]
Kristallstruktur
Baumhauerit-2a kristallisiert monoklin, wobei die Raumgruppe bisher nicht näher bestimmt wurde. Die Gitterparameter lauten a = 44,74 Å; b = 8,48 Å; c = 7,91 Å und β = 93,4° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4]
Siehe auch
Literatur
- Allan Pring, William D. Birch, David Sewell, Stefan Graeser, Andreas Edenharter, Alan Criddle: Baumhauerite-2a: A silver-bearing mineral with a baumhauerite-like supercell from Lengenbach, Switzerland, in: American Mineralogist, Band 75 (1990), S. 915-922 (PDF 809,3 kB)
- Johannes Schwanz, Thomas Schüpbach, André Gorsatt: Das Binntal und seine Mineralien , ISBN 3-9520657-0-6
- A. Pring, W. D. Birch, D. Sewell, S. Graeser, A. Edenharter, A. Criddle: Baumhauerite-2a: A silver-bearing mineral with baumhauerite-like supercell from Lengenbach, Switzerland. American Mineralogist, 75/1990, S. 915–922
Weblinks
- Mineralienatlas:Baumhauerit-2a (Wiki)
- Database-of-Raman-spectroscopy - Baumhauerite-2a
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 IMA/CNMNC List of Mineral Names - Baumhauerite-2a (PDF 1,8; S.27)
- ↑ Allan Pring, William D. Birch, David Sewell, Stefan Graeser, Andreas Edenharter, Alan Criddle: Baumhauerite-2a: A silver-bearing mineral with a baumhauerite-like supercell from Lengenbach, Switzerland, in: American Mineralogist, Band 75 (1990), S. 915-922 (PDF 809,3 kB)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Baumhauerite-2a, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 60,4 kB)
- ↑ 4,0 4,1 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 134.
- ↑ Webmineral - Baumhauerite-2a
- ↑ Mindat - Baumhauerite-2a