Aquamarin
Aquamarin | |
Aquamarin auf Muskovit, Nagar Hunza-Tal, Pakistan | |
Chemische Formel |
Be3Al2Si6O18 mit Beimengungen von Fe- bzw. Ti-Ionen |
Mineralklasse | siehe Beryll |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | dihexagonal-dipyramidal $ 6/m\ 2/m\ 2/m $ |
Farbe | blassblau bis grünlich |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 7,5 bis 8 |
Dichte (g/cm3) | 2,63 bis 2,91 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben, muschelig |
Spaltbarkeit | undeutlich |
Habitus | kurz- oder langprismatische Kristalle, säulige und radialstrahlige Aggregate, massig |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | 1,577 bis 1,583 |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
0,004-0,007 ; einachsig negativ |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 0,014 |
Pleochroismus | deutlich, farblos bis hellblau - blau oder rosa |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | durch Flusssäure angreifbar |
Aquamarin ist eine Varietät des Silikat-Minerals Beryll. Er kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Formel Be3Al2Si6O18, hat eine Härte von 7,5 bis 8 und eine Dichte von 2,6 bis 2,9 g/cm³. Die Farbe ist durch Beimengungen von Titan- oder zweiwertigen Eisen-Ionen blassblau, Strichfarbe weiß.
Der nach dem Edelstein benannte Farbton ist ein farbsattes Grünblau.
Etymologie und Geschichte
Der Name Aquamarin ist aus dem Lateinischen aqua marina = „Meerwasser“ abgeleitet und nimmt damit Bezug auf die zartblaue Farbe des Minerals.
Der größte jemals gefundene Aquamarin-Kristall wurde im Jahre 1910 im brasilianischen Marambaia entdeckt und hatte bei einem Gewicht von 110,5 kg oder 520.000 Karat in seiner größten Abmessung eine Länge von 48 Zentimetern. Er zählt damit zu den schwersten jemals gefundenen Edelsteinen.
Bildung und Fundorte
Aquamarine finden sich in Pegmatit-Adern, insbesondere in Graniten, aber auch in metamorphen Gesteinen wie Gneis und als Mineralseife in Flusssedimenten.
Verwendung als Schmuckstein
Aquamarine sind begehrte Schmucksteine, die allerdings auf Wärme- und Lichtzufuhr mit Farbverlust reagieren können.
Manipulationen und Imitationen
Da die für Schmucksteine begehrteste Farbe (transparentes, intensives Blau) in der Natur nur selten zu finden ist, wird durch Brennen (erhitzen auf mehrere Hundert Grad) gerne nachgeholfen. Gebrannte Schmucksteine sind nur schwer von ungebrannten zu unterscheiden und die „Veredelung“ muss beim Verkauf auch nicht angegeben werden.
Aquamarin wird oft durch synthetischen Quarz oder Spinell, aber auch durch blaues Glas imitiert. Glas ist allerdings durch seine geringere Härte (etwa Mohshärte 5) leicht von den anderen Schmucksteinen zu unterscheiden. Eine weitere Farbimitation ist gefärbter Achat.
Durch farbliche Ähnlichkeiten kann blauer Elbait (Indigolith), Topas oder Zirkon mit Aquamarin verwechselt werden. Die genannten Minerale haben jedoch eine größere Dichte und sind daher bei gleichem Volumen schwerer als Aquamarin.
Siehe auch
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Prof. Dr. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags-gmbH (1989), ISBN 3-405-12488-3
- Bernhard Bruder: Geschönte Steine, Neue Erde Verlag (1998), ISBN 3-89060-025-5
Weblinks