Alexander Michailowitsch Butlerow

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Alexander Michailowitsch Butlerow

Alexander Michailowitsch Butlerow (russisch Александр Михайлович Бутлеров, wiss. Transliteration Aleksandr Michajlovič Butlerov; * 25. Augustjul./ 6. September 1828greg. in Tschistopol; † 5. Augustjul./ 17. August 1886greg. in Biarritz – nach anderen Angaben in Butlerowka) war ein russischer Chemiker und Professor.

Leben

Butlerow studierte von 1844 bis 1849 Chemie an der Universität Kasan. 1854 wurde er an der Universität Moskau promoviert. Ab 1857 war Butlerow wieder in Kasan als Professor für Chemie tätig. Von 1868 bis 1885 hatte er einen Lehrstuhl für Chemie an der Universität Sankt Petersburg inne.

Butlerow sprach und schrieb ein sehr gutes Deutsch. Von Emil Erlenmeyer war ihm sogar das Angebot gemacht worden, die „Zeitschrift für Chemie“ in Russland aufzulegen.

Der Krater Butlerov auf dem Mond wurde 1970 nach ihm benannt.

Leistungen

Butlerow führte aufgrund von Untersuchungen an Isomeren die Begriffe Struktur und Strukturformel in die Chemie ein. Als Baustein der organischen Verbindungen ging er von einem vierwertigen Kohlenstoffatom aus und definierte die organische Chemie als „Chemie der Kohlenstoffverbindungen.“ Seine Forschungsarbeiten dienten der Festigung der Strukturtheorie, u. a. der Synthese von theoretisch möglichen Isomereren. So synthetisierte er 1863 tert-Butanol aus Acetylchlorid und Dimethylzink. Butlerow untersuchte als erster systematisch Polymerisationsreaktionen. Ausgehend von Kalkmilch und Formaldehyd synthetisierte er ein Gemisch von Hexosen. Diese Zuckersynthese war die erste vollständige Synthese einer süßen Substanz. Die später von Conrad Peter Laar als „Tautomerie“ bezeichnete Erscheinung erkannte Butlerow als ein dynamisches Gleichgewicht zwischen zwei Isomeren. Er realisierte gewerbliche Anwendungen der Chemie und gründete Fabriken zur Herstellung von Seifen und Streichhölzern. Daneben setzte er sich für die Entwicklung der Landwirtschaft in Russland ein.[1]

Werke

  • Eine Einführung in das vollständige Studium der organischen Chemie, mehrere Bände, 1864–1866

Einzelnachweise

  1. Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassenbaum: Lexikon bedeutender Chemiker, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1988, S. 76, ISBN 3-323-00185-0.

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