W. R. Grace and Company
W. R. Grace and Company ist der Name eines globalen US-Chemieunternehmens mit Hauptsitz in Maryland, Vereinigte Staaten. Die Firma wurde 1854 durch William Russell Grace (1832–1904) gegründet, der zeitweilig Bürgermeister von New York war.
Das Unternehmen hat in fast vierzig Ländern Tochtergesellschaften und beschäftigt etwa 6400 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz liegt bei zwei Milliarden Dollar. In Deutschland hat W. R. Grace unter anderem Tochterunternehmen in Worms (Grace GmbH & Co KG), Düren (Grace Silica GmbH) und Essen (Grace Bauprodukte GmbH).
W. R. Grace förderte Vermiculit, einen Glimmerschiefer, der sich bei Erhitzung im Volumen vervielfacht und in der Form von Granulat zu feuerfestem federleichtem Dämmmaterial wird. 80 Prozent der Vermiculitförderung in aller Welt kam von W. R. Grace aus Libby im US-Bundesstaat Montana. Zusammen mit dem an sich harmlosen Vermiculit wurde jedoch Tremolit, eine spezielle Form von Asbest, aus dem Berg gefördert. In der Folge kam es zu etwa 250.000 Anzeigen gegen W. R. Grace and Company; im Wesentlichen von Kunden, die das Dämmmaterial verarbeiteten beziehungsweise verwendeten. 187 der Anzeigen kamen von Minenarbeitern und ihren Familien in Libby.[1]
Am 11. September 2006 sollte vor dem Bundesgericht in Missoula der Prozess gegen führende Mitarbeiter des Grace-Konzerns beginnen. Ihnen wurde zur Last gelegt, die zuständigen Behörden nicht über die Asbestgefährdung informiert und die späteren Untersuchungen behindert zu haben. Der Richter Donald Molloy ließ die Anklage der wissentlichen Gefährdung der Menschen im Tal nicht zu; er berief sich dabei auf die Verjährungsfrist von fünf Jahren. Die Zahl dieser Schadenersatzforderungen gegen W.R. Grace stieg von Jahr zu Jahr kontinuierlich an und bewegte W. R. Grace im Jahr 2001 schließlich zur Beantragung von Gläubigerschutz unter Chapter 11.
In Woburn, Massachusetts, vergiftete Grace und Beatrice Foods 1979 das Grundwasser und Grace zahlte 8 Millionen US-Dollar durch eine außergerichtliche Einigung mit den Familien von sieben Kindern aus Woburn, die Leukämie bekamen, weil sie vergiftetes Wasser getrunken hatten (Basis des Films A Civil Action). Die Fresenius SE & Co. KGaA übernahm eine ihrer Tochterfirmen.
Einzelnachweise
- ↑ unbekannt:The history of W.R. Grace & Co. In: Seattle Post-Intelligencer vom 18. November 1999
Weblinks
- Die Website des Unternehmens (englisch)