WD-40

WD-40

Sprühdose WD-40

WD-40 ist ein Kriechöl des US-amerikanischen Unternehmens WD-40 Company, das hauptsächlich als Rostlöser, Kontaktspray, Korrosionsschutz, schwacher Schmierstoff und Reiniger verwendet wird.

Eine der ersten Anwendungen war der Korrosionsschutz der Trägerrakete Atlas durch das Unternehmen Convair.[1] Der erste kommerzielle Vertrieb im Einzelhandel erfolgte 1958 in San Diego. Das Produkt besteht zum größten Teil aus Waschbenzin (Rohbenzin) und Mineralöl.

Produkt

Das Produkt wurde 1953 unter der Leitung von Norm Larsen als Mittel für Wasserverdrängung und Korrosionsschutz entwickelt. Die Bezeichnung WD-40 leitet sich ab von „Water Displacement perfected on the 40th try“ (deutsch „im 40. Versuch perfektionierte Wasserverdrängung“).[1]

In Deutschland und Österreich sind WD-40 und 3-IN-ONE Universalöl die einzigen von dem Unternehmen vertriebene Produkte. Auf dem amerikanischen Markt bietet die WD-40 Company eine Reihe von Reinigungs- und Schmiermitteln an.

Zusammensetzung

Die Zusammensetzung unterscheidet sich in den jeweiligen Sicherheitsdatenblättern.[2]

Deutschland:

  • 60–80 % CAS 64742-48-9 (im weitesten Sinn Petroleum)
  • 1–5 % Kohlendioxid CAS 124-38-9 (Treibgas, nicht im Großgebinde enthalten)

USA:

  • 40–50 % kettenförmige Kohlenwasserstoffe CAS 64742-47-8, 64742-48-9, 64742-88-7
  • 15–25 % Petroleumgas CAS 64742-65-0
  • 12–18 % langkettige Kohlenwasserstoffe 64742-47-8
  • 2–3 % Kohlendioxid CAS 124-38-9
  • <10 % nicht harzende Zusätze

Einsatz

Haupteinsatzgebiete sind Reinigung, Wasserverdrängung und Korrosionsschutz bei Metallen und elektrischen Geräten, in Service, Werkstatt und Haushalt. In Werkstätten wird es auch gerne verwendet, um festgerostete Schraubverbindungen zu lösen; dazu muss es aber manchmal bis zu einigen Stunden einwirken, um den Rost zu unterkriechen. Die Schmierwirkung von WD-40 ist dagegen relativ gering, jedoch ausreichend für Bowdenzüge, quietschende Scharniere oder hakende Schlösser. Für Fahrradketten ist es aufgrund seiner mangelnden Schmierwirkung nicht geeignet[3]. Auch zur Waffenreinigung wird WD-40 neben Ballistol häufig verwendet.

Das Lösen von festgerosteten Verbindungen durch Einlegen in Petroleum hat eine lange Mechanikertradition. WD-40 stellt das Petroleum in gereinigter, parfümierter Form und mit Vaselinezusatz um die Schmier- und Schutzwirkung zu verbessern in einer handlichen Sprühflasche zur Verfügung. Ein im deutschsprachigen Raum bekanntes Konkurrenzprodukt ist Caramba.

Modernere Rostlöser enthalten Molybdänsulfid (MoS). Die Rostlöseeigenschaften und Kriecheigenschaften sind teilweise besser, aber wegen des Sulfideintrages ist die Schutzwirkung nicht langfristig. Bei hartnäckig festgerosteten Verbindungen ist die Erfolgsquote mit WD-40 höher, da dieses auch langfristig wirkt. Ist eine Rostlösung mit WD-40 nicht möglich, kann eine Trennung der Teile meist nur noch durch Erhitzen der Bauteile oder mit Gewalt erfolgen.

Weblinks

Einzelnachweise