Universalindikator
In der Chemie bezeichnet man als Universalindikator einen pH-Indikator, der in einem sehr weiten pH-Bereich ein breites Spektrum an Farbumschlägen aufweist.[1]
Es handelt sich dabei meist nicht um eine einzelne Substanz, sondern eine Mischung von mehreren Indikatorsubstanzen je verschiedener Farbe und verschiedener Umschlagsbereiche, die so abgestimmt ist, dass das Produkt mit jeder pH-Einheit ihre Farbe ändert. Eine Möglichkeit ist eine Mischung unterschiedlicher Mengen von Thymolblau, Bromthymolblau, Methylrot und Phenolphthalein.
Der Universalindikator ist deshalb nicht für Titrationen geeignet, wo ein möglichst genau definierter Umschlagspunkt erwünscht ist - hier verwendet man Einzelsubstanzen wie Methylorange oder Phenolphthalein. Man kann vielmehr zum Beispiel mit Universalindikatorpapier einen unbekannten pH-Wert im Bereich von 0 bis 14 ungefähr bestimmen.
Der auf dem oft benutzten Papier verwendete Universalindikator zeigt folgende Farben:
pH Wert | Beschreibung | Farbcode |
---|---|---|
0-3 | Starke Säure | Rot |
3-6 | Säure | Orange/Gelb |
7 | Neutral | Grün |
8-11 | Base | Blau |
11-14 | Starke Base | Violett |
Eine Mischung aus gleichen Teilen Methylrot, Methylgelb, Thymolblau und Bromthymolblau verfärbt sich wie eine Ampel von rot über gelb nach grün.
Ein natürlicher Universalindikator ist im Rotkohl und damit auch in zum Kochen von Rotkohl benutztem Wasser enthalten. Es handelt sich hierbei um den Farbstoff Cyanidin (im Rotkohl mit Zuckerresten verbunden als Anthocyanidin), der im Sauren rot (daher Rotkohl bei Zubereitung mit Essig), im schwach Basischen blau (Blaukohl in Zubereitung mit Natron) und grün, und gelb im stark Alkalischen gefärbt ist. In der Praxis eignet sich dieser Indikator allerdings nur zum groben Abschätzen des vorliegenden Milieus, da die pH-Werte, an denen die Farbe umschlägt, je nach Zustand und Konzentration des Rotkohlsaftes deutlich variieren können. Insbesondere sollte Rotkohlsaft nicht genutzt werden, wenn geprüft werden soll, ob bei einer unbekannten Substanz Gefahr durch Verätzung besteht.
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 574−575.