Trolleit
Trolleit | |
Chemische Formel |
Al4[OH|PO4]3 |
Mineralklasse | Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen 8.BB.45 (8. Auflage: VII/B.08) nach Strunz 41.11.01.01 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch $ \ 2/m $ [1] |
Farbe | farblos, blassblau, blassgrün |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 5,5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | 3,1 |
Glanz | Glasglanz, Fettglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α = 1,619 ; β = 1,639 ; γ = 1,643 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,024 [2] ; zweiachsig negativ |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 49° [2] |
Trolleit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al4[OH|PO4]3 [3] und entwickelt überwiegend massige bis schuppige Aggregate, die entweder farblos oder blassblau bis blassgrün gefärbt sind.
Etymologie und Geschichte
Erstmals beschrieben wurde das Mineral 1868 durch Christian Wilhelm Blomstrand (1826-1897), der ihm zu Ehren des schwedischen Chemikers Hans Gabriel Trolle-Wachmeister (1782-1871) den Namen „Trolleit“ gab.
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Trolleit zur Abteilung der „wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen“ und dort zusammen mit Barbosalith, Hentschellit, Lipscombit, Scorzalith, Richellit und Wilhelmkleinit zur Lazulith-Reihe. Seit der neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) ist diese Abteilung jedoch präziser unterteilt nach der Größe der Kationen und das Mineral jetzt als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung der „wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen und ausschließlich mittelgroßen Kationen, (OH, etc.): RO4 "kleinergleich" 1:1“ zu finden.
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Trolleit ebenfalls in die Abteilung der „wasserfreien Phosphate“ ein, dort aber in die Unterabteilung „mit Hydroxyl(-gruppen) oder Halogen(en) mit verschiedenen Formeln“. [4]
Bildung und Fundorte
Trolleit bildet sich in metamorphen Gesteinen wie beispielsweise Amphibolit.
Bisher wurde das Mineral an folgenden Fundorten aufgeschlossen: Bei Bundaberg (Queensland) in Australien; in der Präfektur Yamaguchi auf Honshū in Japan; im Itremo Massiv der Provinz Fianarantsoa auf Madagaskar; in der ostsibirischen Region (Transbaikalia) von Russland; in der Westprovinz von Ruanda; in den schwedischen Provinzen Schonen, Värmland und Västergötland; sowie in Kalifornien (White Mountains), Colorado (Glendevey) und Virginia (Sprouses Corner) in den USA. [5]
Kristallstruktur
Trolleit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe I2/c mit den Gitterparametern a = 18,894 Å, b = 7,161 Å, c = 7.162 Å und β = 99,99° [6], sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Trolleite (engl.)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 MinDat - Trolleite (engl.)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ Webmineral - New Dana Classification of Anhydrous Phosphates, etc. Containing Hydroxyl or Halogen
- ↑ MinDat - Localities for Trolleite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Trolleite (engl., 1974)
Weblinks
- Mineralienatlas:Trolleit (Wiki)
- Mineraldatenblatt - Trolleite (engl., PDF 63,7 kB)