Sogdianit
Sogdianit | |
Chemische Formel |
KNa1-2Li3(Zr,Fe3+,Ti4+Al)2[Si12O30] |
Mineralklasse | Silicate (Germanate) - Ringsilicate 9.CM.05 (8. Auflage: VIII/E.22) nach Strunz 63.02.01a.13 nach Dana |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | dihexagonal-dipyramidal $ 6/m\ 2/m\ 2/m $ [1] |
Farbe | violett, hellviolett |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 7 |
Dichte (g/cm3) | 2,9 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | vollkommen nach (0001) |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | ω=1,608 ε=1,606 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
Δ=0,002 [2] ; einachsig negativ [2] |
Weitere Eigenschaften | |
Ähnliche Minerale | Sugilith |
Radioaktivität | kaum messbar [1] |
Besondere Kennzeichen | Fluoreszenz: LW: dunkelviolett, KW: dunkelrot |
Das Mineral Sogdianit ist ein selten vorkommendes Ringsilikat aus der Milaritgruppe und hat die chemische Zusammensetzung KNa1-2Li3(Zr,Fe3+,Ti4+Al)2[Si12O30] [3]. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt vorwiegend violette Kristalle.
Etymologie und Geschichte
Sogdianit wurde nach seiner Typlokalität (erstem Fundort) Sogdien, einem Landesteil von Mittelasien benannt. Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1968.
Klassifikation
Im Gegensatz zur alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) ist die Abteilung der Ringsilikate seit der 9. Auflage nach dem Aufbau der Ringstruktur unterteilt, wobei der Sogdianit entsprechend seiner Zusammensetzung und Struktur zur Unterabteilung der [Si6O18]12 - Sechser-Doppelringsilicate gehört.
In der Systematik der Minerale nach Dana wird der Sogdianit ebenfalls den Ringsilicaten zugeordnet, gehört dort aber zur Unterabteilung der „Kondensierten Ringe des Milarit-Osumilit-Typs mit (6 × 2)-Doppelringen“ und dort zur „Milarit-Osumilit-Untergruppe“. [4]
Bildung und Fundorte
Sogdianit bildet sich in Pegmatit-Adern und alkalischen Graniten.
Bisher wurde das Mineral nur an zwei Fundorten entdeckt, nämlich im Tian-Schan-Gebirge in Tadschikistan und im Golden Horn Batholith des Okanogan County (Washington) in den USA. [5]
Kristallstruktur
Sogdianit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P6/mcc mit den Gitterparametern a = 10,1240 Å und c = 14,3198 Å [6] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Webmineral - Sogdianite (engl.)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 MinDat - Sogdianite (engl.)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ Webmineral - New Dana Classification of Cyclosilicates Cyclosilicate Condensed Rings
- ↑ MinDat - Localities for Sogdianite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Sogdianite (engl., 2000)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 714.
Weblinks
- Mineralienatlas:Sogdianit (Wiki)
- Mineraldatenblatt – Sogdianite (PDF, engl.; 67 kB)