Sugilith
Sugilith | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
KNa3Li2(Fe3+,Mn3+Al)2[Si12O30] |
Mineralklasse | Silikate und Germanate - Ringsilikate (Cyclosilikate) 9.CM.05 (8. Auflage: VIII/E.22) nach Strunz 63.02.01a.09 nach Dana |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | dihexagonal-dipyramidal$ 6/m\ 2/m\ 2/m\ $ [1] |
Farbe | violett bis rot, bräunlichgelb |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,74 bis 2,79 |
Glanz | Glasglanz, matt |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | keine |
Habitus | lange, nadelige bis prismatische Kristalle, körnige Aggregate |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | ω=1,610 ε=1,607 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
Δ=0,003 [2] ; einachsig negativ |
Pleochroismus | rosa - schwachrosa [1] |
Das Mineral Sugilith ist ein sehr seltenes Ringsilikat aus der Milaritgruppe mit der chemischen Zusammensetzung KNa3Li2(Fe3+,Mn3+Al)2[Si12O30] [3]. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt meist lange, nadelige bis prismatische Kristalle, aber auch massige Aggregate in überwiegend violetter Farbe.
Sugilith hat unter anderem die Handelsnamen Luvulith und Royal Azel.
Besondere Eigenschaften
Reiner Sugilith hat leuchtende violette bis rötliche Farben und ist stets etwas transparent. Aufgrund der Knappheit der aktuellen Vorkommen wird oft das Nebengestein (Grau, braun, rot, schwarz,..) ebenfalls als Sugilith verkauft. Gute Sugilithe erkennt man an ihren kräftigen, leuchtenden Farben. Bei Lampenlicht sind Sugilithe für gewöhnlich stark rötlich und leuchten weniger als bei Sonnenlicht. Bei Beleuchtung mit weißen LEDs "leuchten" bzw strahlen die Farben guter Sugilithe besonders intensiv.
Schlechtes Material ist leicht zu erkennen. Es zeigt oft nur wenig und schlecht gefärbte Anteile an Sugilith im Muttergestein, wobei diese Sugilithanteile vor allem eher rötlich sind. Das "Strahlen" bzw. "Leuchten" der Farben fehlt meist völlig oder ist nur äußerst schwach ausgeprägt. Bei einigen guten Sugilithen ist es allerdings oft auch nicht zu umgehen, dass viel Muttergestein erhalten bleibt.
Etymologie und Geschichte
Sugilith wurde 1944 im Südwesten Japans erstmals entdeckt und nach seinem Finder, Dr. Ken-ichi Sugi (1901-1948) benannt. [2] Es wurde zuvor fälschlicherweise für Sogdianit gehalten, da es diesem ähnlich sieht.
Bildung und Fundorte
Sugilith bildet sich hydrothermal als Bestandteil des Gesteins Syenit. Begleitende Minerale (Paragenesen) sind Albit, Aegirin, Quarz (Als Chalcedon und/oder Jaspis) und Pektolith.
Fundorte sind unter anderem New South Wales in Australien, Ligurien und Toskana in Italien, Iwagi in Japan, Rouville in Kanada, Hotazel in Südafrika, sowie Tianshan in Turkestan.
Verwendung
Sugilith wird überwiegend zu Schmucksteinen verarbeitet und meist im Tafelschliff oder als Trommelstein angeboten.
Esoterik
Der Stein wird bisweilen zum Heilstein mit positiver Wirkung auf den Geist erklärt und dadurch mystifiziert, dass man ihm fälschlicherweise nur eine einzige, längst ausgebeutete Fundstätte zuschreibt sowie sein Entdeckungsdatum kurz vor den „Beginn des Zeitalters des Wassermanns“ legt.[4] Wissenschaftliche Belege für eine heilende Wirkung existieren, wie bei allen Heilsteinen, nicht.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Sugilite (engl.)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 MinDat - Sugilite (engl.)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- ↑ Ein extremes Beispiel hierfür wird in diesem Clip aus Kalkofes Mattscheibe karikiert.
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
Weblinks
- Commons: Sugilith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Mineralienatlas:Sugilith (Wiki)
- Sugilith