Methyldiethanolamin

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Strukturformel
Strukturformel von Methyldiethanolamin
Allgemeines
Name Methyldiethanolamin
Andere Namen
  • 2,2′-Methyliminodiethanol
  • N-Methyl-2,2′-iminodiethanol
  • N-Methyldiethanolamin
  • N,N-Bis(2-hydroxyethyl)methylamin
  • N,N-Diethanolmethylamin
  • MDEA (mehrdeutig)
Summenformel C5H13NO2
CAS-Nummer 105-59-9
PubChem 7767
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit aminartigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 119,16 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,04 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−21 °C[1]

Siedepunkt

243 °C[1]

Dampfdruck

1,3 Pa (20 °C)[1]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,4694[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: 305+351+338 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36
S: (2)-24
LD50

1945 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Methyldiethanolamin (MDEA) ist eine organische chemische Verbindung aus der Gruppe der Amine und Alkohole (Alkanolamine). Sie liegt als luftempfindliche farblose Flüssigkeit vor und wird als Katalysator in der Polyurethan-Synthese und als chemisches Zwischenprodukt zur Herstellung von Textilhilfsmitteln, Farbstoffen, Insektiziden, Pharmaka und Emulgatoren verwendet. Darüber hinaus findet MDEA Anwendung als Absorbens in der Sauergaswäsche, insbesondere wird MDEA derzeit als geeignetes Absorbens für die nachträgliche CO2-Abtrennung im Kraftwerksbereich diskutiert. Die Abkürzung MDEA ist mehrdeutig und wird auch für 3,4-Methylendioxy-N-ethylamphetamin verwendet.

Eigenschaften

Die Flüssigkeit besitzt bei 20 °C eine Viskosität von 101 mPa·s.[2] Die wässrige Lösung von MDEA reagiert stark alkalisch. Bei Kontakt mit Luft reagiert MDEA mit dieser und muss deshalb dicht verschlossen gelagert werden. In der freien Natur ist sie leicht biologisch abbaubar.[7] MDEA unterliegt als Vorläuferstoff der Chemiewaffenkonvention und ist dort entsprechend gelistet.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 105-59-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Dezember 2008 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Dow: Typical Physical Properties of DEEA, DMEA, MDEA, NMEA
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 105-59-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt N-Methyldiethanolamine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 11. April 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. Datenblatt Methyldiethanolamin bei Acros, abgerufen am 2. Dezember 2008.
  7. AppliChem: Datenblatt MDEA
  8. OPCW: List of Precursors

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