Mercurialwasser

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Unter Mercurialwasser oder Mercurius der Weisen versteht man ein universelles Auflösungsmittel in der Alchemie, mit dem angeblich jede Materie aufgelöst werden konnte. Das Merkurialwasser bildet den Hauptpfeiler in der Alchemie. Ohne die genauen Kenntnisse dieser Substanz war es nicht möglich, den sogenannten Stein der Weisen herzustellen. Andere Bezeichnungen hierfür waren Wasser des Lebens, Azot, Jungfrauenmilch, Mercurius, feuriges Wasser oder wässriges Feuer, Aesch Majim u. a.

In der Volksdichtung erlaubt das Wasser des Lebens die Erweckung von Toten, die Heilung schwerer Krankheit, ewige Gesundheit oder verleiht dem Geblendeten neues Augenlicht.

Das Wasser des Lebens spielt in den folgenden Märchen der Gebrüder Grimm eine Rolle: Das Wasser des Lebens, Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtete, Anmerkung zu Der treue Johannes, Varianten von Der treue Johannes, Das Mädchen ohne Hände, Ferenand getrü und Ferenand ungetrü und Der gelernte Jäger. Ferner erscheint es indirekt in Der Herr Gevatter, De drei Vügelkens, Die Krähen, Die beiden Wanderer, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren und Der Eisenhans.

Daneben kommen der Baum des Lebens und das Lebenskraut vor.

Literatur

  • Claude Lecouteux: Lebenswasser. In: Kurt Ranke (Begr.): Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Herausgegeben von Rolf Wilhelm Brednich. Band 8: Klerus – Maggio. de Gruyter, Berlin u. a. 1996, ISBN 3-11-014339-9, S. 838–841.
  • Clemens Zerling: Wasser des Lebens. Im ewigen Fließen von Stirb und Werde. In: Wolfgang Bauer, Sergius Golowin, Clemens Zerling: Heilige Quellen, Heilende Brunnen. Neue Erde, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-89060-275-2, S. 6–17.

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