Lisinopril
Strukturformel | |||||||||
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Allgemeines | |||||||||
Freiname | Lisinopril | ||||||||
Andere Namen |
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Summenformel |
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CAS-Nummer | 83915-83-7 (Lisinopril·Dihydrat) | ||||||||
PubChem | 5362119 | ||||||||
ATC-Code | |||||||||
DrugBank | DB00722 | ||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||
Wirkmechanismus |
Hemmung des Angiotensin Converting Enzymes | ||||||||
Verschreibungspflichtig: Ja | |||||||||
Eigenschaften | |||||||||
Molare Masse | |||||||||
Löslichkeit |
gut löslich in Wasser (97 mg·ml−1) und Methanol (14 mg·ml−1), schlecht löslich (jeweils < 0,1 mg·ml−1) in Ethanol, Aceton, Acetonitril, Chloroform und Dimethylformamid (Lisinipril·Dihydrat) [1] | ||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||
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LD50 |
3600 mg·kg−1 (Ratte, oral)[2] | ||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Lisinopril ist ein Arzneistoff der Gruppe der ACE-Hemmer, der insbesondere zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) und der Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Sein Wirkprinzip beruht auf der Hemmung des Angiotensin-konvertierendes Enzyms (ACE).
Chemie
Lisinopril ist ein ACE-Hemmer der zweiten Generation. Er besitzt eine Tripeptidstruktur, die aus den natürlichen α-Aminosäuren (S)-Prolin und (S)-Lysin und einem unnatürlichen Homologen der α-Aminosäure (S)-Phenylalanin besteht.
Lisinopril ist neben Captopril eine der beiden Substanzen aus der Wirkstoffklasse der ACE-Hemmer, deren Zink-komplexierende Gruppe direkt wirkt und kein Prodrug (mit Ethanol veresterte Carboxygruppe) ist.[3] Gegenüber Enalapril und Ramipril liegt ein weiterer Unterschied darin, dass das Alanin des Tripeptids durch Lysin ausgetauscht wurde.
Pharmakologie
Anwendungsgebiete
Lisinopril wird in der Monotherapie und in Zwei- oder Dreifachkombinationen bevorzugt mit Diuretika oder Calciumantagonisten zur Therapie der Hypertonie sowie in Monotherapie und Zweifachkombinationen mit Diuretika zur Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz eingesetzt, wobei es in Kombinationen zu synergistischen Effekten der Substanzen kommt. Des Weiteren hat sich eine Wirksamkeit in der Reinfarktprophylaxe für bis zu 6 Wochen nach einem Herzinfarkt gezeigt. Durch die nephroprotektiven Eigenschaften (Nierenschutz) ist ebenfalls ein Einsatz bei Patienten mit Bluthochdruck bei Diabetes mellitus Typ II und beginnenden Nierenerkrankungen (z. B. Nephropathie) möglich und angezeigt.[4][5]
Wirkmechanismus
Lisinopril führt als Inhibitor des Angiotensin Converting Enzymes zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Diese verminderte Bildung von Angiotensin II bedingt eine Abnahme des Tonus der Blutgefäße und damit eine Abnahme des Blutdruckes. Ebenfalls führt die Abnahme des Angiotensin-II-Spiegels zu einer Verringerung der Aldosteron-Freisetzung aus der Nebennierenrinde und somit zu einer Beeinflussung des Wasserhaushalts (siehe auch Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). Auf zellulärer Ebene kann ein Rückgang der durch Angiotensin II vermittelten mitogenen Effekte an Zellen des Herzens, die insbesondere nach einem Herzinfarkt zu ungünstigen Veränderungen (Remodeling) führen, beobachtet werden.
Nebenwirkungen
Die meisten Nebenwirkungen von Lisinopril werden mit einem durch ACE-Hemmer bedingten verlangsamten Abbau und Kumulation von Bradykinin in Verbindung gebracht. Dazu zählen Hautreaktionen, wie z. B. Exantheme und Nesselsucht, ferner auch angioneurotische Ödeme. Schwere allergische Hautreaktionen werden hingegen nur sehr selten beobachtet.
Zu den Nebenwirkungen der Atemwege zählen trockener Husten, Heiserkeit und Halsschmerz. Asthmaanfälle und Atemnot können ebenfalls, wenn auch selten, auftreten.
Als Folge der Hauptwirkung von Lisinopril kann es zu einer übermäßig starken Blutdrucksenkung kommen. In Folge dessen können gelegentlich Schwindel, Kopfschmerz und Benommenheit beobachtet werden. Von schweren Herz-Kreislaufereignissen, wie Angina Pectoris, Herzinfarkt und Synkope, wurde nur in Einzelfällen berichtet.
Durch Eingriff in den Wasser- und Elektrolythaushalt können gelegentlich funktionelle Nierenfunktionsstörungen beobachtet werden. Eine Proteinurie (Ausscheidung von Proteinen im Harn) wurde hingegen nur selten beobachtet.
Da Lisinopril in der Schwangerschaft u. a. Wachstums- und Knochenbildungsstörungen beim Kind verbunden mit einer erhöhten Sterblichkeit hervorrufen kann, darf Lisinopril in dieser Zeit nicht eingenommen werden und sollten durch andere geeignete therapeutische Maßnahmen ersetzt werden.
Wechselwirkungen
Lisinopril verstärkt die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin und oralen Antidiabetika, sowie die blutbildverändernden Wirkungen von Immunsuppressiva.
Durch Eingriff in den Wasser- und Elektrolyhaushalt kann die Ausscheidung von Elektrolyten verlangsamt werden, was insbesondere bei der Therapie mit Lithium und kaliumsparenden Diuretika beachtet werden sollte.
Bei Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln sollte eine verstärkte Blutdrucksenkung berücksichtigt werden.
Wirkstärken
Lisinopril steht in folgenden Wirkstärken zur Verfügung:
- als Monopräparat - 2,5 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg
- in Kombination mit Hydrochlorothiazid - 10/12,5 mg und 20/12,5 mg [5]
Handelsnamen
Acerbon (D), Acemin (A), Acetan (A), Lisidigal (D), Lisigamma (D), Lisitril (CH), Lisopril (CH), Lisinostad (A), Prinil (CH), Zestril (CH), zahlreiche Generika (D, CH)
- Kombinationspräparate
Acelisino (A), Acercomp (D, A), Co-Acetan (A), Co-Lisinostad (A), Lisigamma HCT (D), Lisitril comp. (CH), Prinzide (CH), Zestoretic (CH), diverse Generika mit der Vorsilbe "Co-" sowie dem Anhängsel "comp", "HCT", "mite" oder "plus" (D, A, CH) [6][7][8]
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Lisinopril-Präparate
Einzelnachweise
- ↑ Maryadele J. O'Neil (Hrsg.): The Merck Index. An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals. 14. Auflage. Merck & Co., Inc., Whitehouse Station NJ 2006, ISBN 0-911910-00-X, S. 956.
- ↑ 2,0 2,1 Datenblatt Lisinopril bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. Februar 2011.
- ↑ Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Peter Ruth, Monika Schäfer-Korting: Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. Mit einführenden Kapiteln in die Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie. 9., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8047-1952-1.
- ↑ www.Leitlinen.net AWMF-Leitlinien-Register Nr. 046/001 Entwicklungsstufe: 2 (Hypertonie).
- ↑ 5,0 5,1 ABDA-Datenbank (Stand: 15. Juli 2008) der DIMDI.
- ↑ Rote Liste online, Stand: Oktober 2009.
- ↑ AM-Komp. d. Schweiz, Stand: Oktober 2009.
- ↑ AGES-PharmMed, Stand: Oktober 2009.
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