Lenait
Lenait | |
Lenait als Einschluss in einer Untersuchungsprobe für eine REM-Aufnahme - Privolnoye, Sacha (Jakutien) | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
AgFeS2[1] |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.10 (8. Auflage: II/C.03) nach Strunz 02.09.01.05 nach Dana |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | ditetragonal-pyramidal $ 4mm\ $ [2] |
Farbe | Stahlgrau bis Schwarz |
Strichfarbe | Dunkelgrau bis Schwarz |
Mohshärte | 4,5 [3] |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 4,63 [3] |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | körnige Aggregate |
Lenait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AgFeS2[1] und konnte bisher nur in Form stahlgrauer bis schwarzer, metallisch glänzender, isometrischer Kristallkörner bis etwa 0,2 mm gefunden werden.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Lenait 1995 in der Silber-Antimon-Quecksilber-Lagerstätte von Khachakchan im Werchojansker Gebirge in Russland und beschrieben durch V.A. Amuzinskii, Yu.Ya. Zhdanov, N.V. Zayakina und N.V. Leskova, die das Mineral nach dem in der Nähe des Fundortes verlaufenden Flusses Lena benannten.
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört Lenait zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“. Die 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach der Art der beteiligten Kationen und das Mineral steht somit entsprechend in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag), usw.“, wo es zusammen mit Chalkopyrit, Eskebornit, Gallit, Haycockit, Laforêtit, Mooihoekit, Putoranit, Roquesit und Talnakhit die unbenannte Gruppe 2.CB.10 bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Lenait der Unterabteilung der „Sulfide - einschließlich Selenide und Telluride - mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n) : p = 1 : 1“ zu. Dort findet er sich zusammen mit Chalkopyrit, Eskebornit, Gallit, Roquésit und Laforêtit in der Chalkopyritgruppe mit der System-Nr. 2.9.1.
Bildung und Fundorte
Lenait findet sich in Goethit-Pseudomorphosen nach magnesiumhaltigem Siderit und in Quarz-Siderit-Adern. Begleitminerale ist daher vor allem Goethit, aber auch Akanthit, Stephanit, Ag–Hg-Amalgam, Chalkopyrit, Tetraedrit, Galenit.
Bisher (Stand: 2010) konnte Lenait außer an seiner Typlokalität im Werchojansker Gebirge noch in der „Yatani Mine“ in der japanischen Präfektur Yamagata und in der „Geis Mine“ im Bezirk Warm Springs des Fergus County (Montana) in den USA nachgewiesen werden.[4]
Kristallstruktur
Lenait kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe P42mc mit den Gitterparametern a = 5,64 Å und c = 10,34 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 77.
- ↑ Webmineral - Lenaite (englisch)
- ↑ 3,0 3,1 Handbook of Mineralogy - Lenaite (englisch, PDF 60,6 kB)
- ↑ Mindat - Lenaite (englisch)
Weblinks
- Mineralienatlas:Lenait (Wiki)