Lawson-Kriterium
Das Lawson-Kriterium (nach John Lawson) ist eine physikalische Bedingung, die die für eine sich selbst tragende Kernfusions-Kettenreaktion (Break-Even) notwendigen Werte bestimmter Größen verknüpft. Es wurde ursprünglich für die Fusion von Deuterium und Tritium mit magnetischem Plasmaeinschluss formuliert, gilt aber grundsätzlich auch für andere Fusionsbrennstoffe und Einschlussmethoden.
Das Kriterium ergibt sich aus dem Gleichgewicht der im Plasma erzeugten, von den Alphateilchen getragenen Fusionsleistung
Das Gleichgewicht
Eine ohne äußere Energiezufuhr weiter "brennende" Fusion setzt voraus, dass die Verlustleistung nicht größer ist als die alphateilchen-getragene Fusionsleistung. Letztere beträgt
mit den Teilchendichten ni der beiden Reaktionspartner, der über die Geschwindigkeitsverteilung der Teilchen gemittelten Reaktionsrate
mit der Elektronendichte
Mit der Annahme, dass beide Reaktionspartner in gleichen Mengen vorhanden sind, also die gleichen Teilchendichten haben und quasi vollständig ionisiert sind
folgt das Lawson-Kriterium:
Bei vorgegebener Temperatur ergibt sich also das Produkt aus der Teilchendichte n und der Energieeinschlusszeit
,
für die D-T-Reaktion mit ihrer viel höheren Energieausbeute von etwa 17,6 MeV (siehe z. B. Kernfusionsreaktor) sind es
Literatur
- J.D. Lawson:Some Criteria for a Useful Thermonuclear Reactor, A.E.R.E. report GP/R 1807, December 1955, declassified April 9th 1957