Lafossait
Lafossait | |
Bräunliche Lafossait-Kristalle aus der Fumarole „F 11“ des Vulkankraters „La Fossa“ auf der Insel Vulcano | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Tl(Cl,Br) |
Mineralklasse | Halogenid 3.AA.25 (8. Auflage: III/A.04) nach Strunz 09.01.03.02 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | kubisch-hexakisoktaedrisch $ 4/m\ {\bar {3}}\ 2/m $ [1] |
Farbe | graubraun |
Strichfarbe | crèmeweiß |
Mohshärte | 3 bis 4 |
Dichte (g/cm3) | 7,21 |
Glanz | Harz-bis Fettglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | n = 2,264 [2] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | in verdünnter Salzsäure löslich |
Lafossait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Tl(Cl,Br) (siehe auch Thallium(I)-bromid bzw. Thallium(I)-chlorid) und wurde bisher nur in Form mikroskopisch kleiner bis wenige Millimeter großer, hypidiomorph entwickelter, kubischer Kristalle von graubrauner Farbe nachgewiesen.
Etymologie und Geschichte
Der Name des Minerals nimmt Bezug auf seine Typlokalität, den „La-Fossa“-Krater auf Vulcano (Liparische Inseln).
Die Anerkennung des Lafossaits als Mineral durch die International Mineralogical Association (IMA) erfolgte bereits 2003 unter der offiziellen Bezeichnung IMA 2003-032. Der Name wurde in diesem Verfahren zwar ebenfalls anerkannt, jedoch erst 2006 von seinen Erstbeschreibern A. C. Roberts, K. E. Venance, T. M. Seward, J. D. Grice und W. H. Paar veröffentlicht.
Klassifikation
In der Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Lafossait zur Abteilung der „Einfachen Halogenide ohne H2O“ und der Unterabteilung mit dem Stoffmengenverhältnis „M : X = 1 : 1 und 2 : 3“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert das Mineral dagegen in die Abteilung der „Wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX“ ein.
Bildung und Fundorte
Lafossait trat bisher als nierenförmige Schicht auf der Oberfläche einzelner Probestücke auf, die von aktiven Fumarolen gesammelt wurden.
Bisher konnte das Mineral außer an seiner Typlokalität nur noch am Mount Nakalak, einem Teil des Ilímaussaq-Massivs bei Narsaq (Bezirk Kitaa) auf Grönland nachgewiesen werden. [2]
Kristallstruktur
Lafossait kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P m3m mit dem Gitterparameter a = 3,8756 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Lafossaite (englisch)
- ↑ 2,0 2,1 - MinDat - Lafossaite (englisch)
Weblinks
- Mineralienatlas:Lafossait (Wiki)
- /tw.strahlen.org: Mineral Foto Atlas – Lafossait