Lafossait

Lafossait

Lafossait
Lafossaite - Vulcano Island, Eolian Island, Lipari, Italy (Thomas Witzke).jpg
Bräunliche Lafossait-Kristalle aus der Fumarole „F 11“ des Vulkankraters „La Fossa“ auf der Insel Vulcano
Andere Namen
  • IMA 2003-032
Chemische Formel

Tl(Cl,Br)

Mineralklasse Halogenid
3.AA.25 (8. Auflage: III/A.04) nach Strunz
09.01.03.02 nach Dana
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin kubisch-hexakisoktaedrisch $ 4/m\ {\bar {3}}\ 2/m $ [1]
Farbe graubraun
Strichfarbe crèmeweiß
Mohshärte 3 bis 4
Dichte (g/cm3) 7,21
Glanz Harz-bis Fettglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex n = 2,264 [2]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in verdünnter Salzsäure löslich

Lafossait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Tl(Cl,Br) (siehe auch Thallium(I)-bromid bzw. Thallium(I)-chlorid) und wurde bisher nur in Form mikroskopisch kleiner bis wenige Millimeter großer, hypidiomorph entwickelter, kubischer Kristalle von graubrauner Farbe nachgewiesen.

Etymologie und Geschichte

Der Name des Minerals nimmt Bezug auf seine Typlokalität, den „La-Fossa“-Krater auf Vulcano (Liparische Inseln).

Die Anerkennung des Lafossaits als Mineral durch die International Mineralogical Association (IMA) erfolgte bereits 2003 unter der offiziellen Bezeichnung IMA 2003-032. Der Name wurde in diesem Verfahren zwar ebenfalls anerkannt, jedoch erst 2006 von seinen Erstbeschreibern A. C. Roberts, K. E. Venance, T. M. Seward, J. D. Grice und W. H. Paar veröffentlicht.

Klassifikation

In der Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Lafossait zur Abteilung der „Einfachen Halogenide ohne H2O“ und der Unterabteilung mit dem Stoffmengenverhältnis „M : X = 1 : 1 und 2 : 3“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert das Mineral dagegen in die Abteilung der „Wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX“ ein.


Bildung und Fundorte

Lafossait trat bisher als nierenförmige Schicht auf der Oberfläche einzelner Probestücke auf, die von aktiven Fumarolen gesammelt wurden.

Bisher konnte das Mineral außer an seiner Typlokalität nur noch am Mount Nakalak, einem Teil des Ilímaussaq-Massivs bei Narsaq (Bezirk Kitaa) auf Grönland nachgewiesen werden. [2]

Kristallstruktur

Lafossait kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P m3m mit dem Gitterparameter a = 3,8756 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Lafossaite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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