L-Selektrid

L-Selektrid

Strukturformel
Strukturformel von L-Selektrid
Allgemeines
Name L-Selektrid
Andere Namen
  • Lithium tri-sec-Butyl(hydrido)borat
  • Lithium tri-sec-Butyl-borhydrid
Summenformel C12H28BLi
CAS-Nummer 38721-52-7
Eigenschaften
Molare Masse 190,10 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Lösung in Tetrahydrofuran

02 – Leicht-/Hochentzündlich 05 – Ätzend 07 – Achtung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225-250-260-314-335
P: 210-​222-​223-​231+232-​370+378-​422Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]

Lösung in Tetrahydrofuran

Leichtentzündlich Ätzend
Leicht-
entzündlich
Ätzend
(F) (C)
R- und S-Sätze R: 11-14/15-17-34
S: 16-26-36/37/39-43-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

L-Selektrid ist ein sterisch gehindertes und damit selektives Reduktionsmittel für Ketone[3] und Markenname der Firma Sigma-Aldrich für Lithium tri-sec-Butyl(hydrido)borat. Es ist als Lösung in THF erhältlich. Der Markenname ist im Sprachgebrauch deutlicher gebräuchlich als der systematische Name. Es findet seine Anwendung beispielsweise bei Permutationsreaktion. Ein Vergleich zwischen den Reaktionen jeweils geführt von L-Selektrid und MeTi(OiPr)3 verdeutlicht den Hintergrund einer Permutationsreaktion.

Permutationsreaktion mit L-Selektrid

Die Reduktion wird in der Regel bei tiefen Temperaturen (-78 °C) durchgeführt. Es sind jedoch auch Fälle bekannt bei denen eine Temperaturerhöhung zu einer besseren Stereoselektivität und sogar die Umkehrung der Selektivität führt.[4]

Selektivity of L-selektid.svg

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt L-Selectride® solution, 1.0 M in THF bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. Januar 2012.
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. Jerry March: Advanced Organic Chemistry, John Wiley & Sons New York 1985, ISBN 0-471-88841-9.
  4. Oesterreich, K.; Spitzner, D; Tetrahedron, 2002, 58; 4331-4334.