Kryptondifluorid

Kryptondifluorid

Strukturformel
Strukturformel von Kryptondifluorid
Allgemeines
Name Kryptondifluorid
Andere Namen

Krypton(II)-fluorid

Summenformel KrF2
CAS-Nummer 13773-81-4
PubChem 83721
Eigenschaften
Molare Masse 121,79 g·mol−1
Aggregatzustand

fest (nur bei tiefen Temperaturen bekannt)

Dichte

3,24 g·cm−3[1]

Sublimationspunkt

77 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Kryptondifluorid ist eine instabile chemische Verbindung aus Krypton und Fluor. Es ist eine der wenigen bekannten Kryptonverbindungen und die erste synthetisierte Verbindung dieses Edelgases.

Gewinnung und Darstellung

Hergestellt wird Kryptondifluorid bei −196 °C mithilfe elektrischer Entladungen aus elementarem Krypton und Fluor in einer mit 60 kJ/mol endothermen Reaktion. Weitere Gewinnungsmöglichkeiten sind die UV-Photolyse und das Beschießen von Krypton/Fluor-Mischungen mit Protonen. Dabei entstehen jeweils Fluor-Radikale, die in der Lage sind, mit Krypton zu reagieren.[2]

$ \mathrm {Kr\ +\ F_{2}\longrightarrow \ KrF_{2}} $

Physikalische Eigenschaften

Strukturformel von Kryptondifluorid mit Angabe der Bindungslänge

Kryptondifluorid ist linear aufgebaut, die Bindungslänge im gasförmigen Zustand beträgt 188,9 pm.[4]

Chemische Eigenschaften

Kryptondifluorid ist instabil und zersetzt sich bei Raumtemperatur innerhalb weniger Tage. Bei 77 °C sublimiert die Verbindung unter schneller Zersetzung. Mit Wasser und organischen Verbindungen reagiert Kryptondifluorid explosiv.[2]

Kryptondifluorid ist ein starkes Oxidationsmittel, es kann Xenon in Xenonhexafluorid oder Iod in Iodpentafluorid überführen. Darüber hinaus ist es auch ein Fluoridionen-Donator.[4] Das Kation KrF+ ist das bisher stärkste bekannte Oxidationsmittel, stärker noch als Sauerstoffdifluorid und elementares Fluor. Es vermag als einzig bekannte Substanz Gold in die Oxidationsstufe +5 zu bringen:[5][4]

$ \mathrm {8\ KrF_{2}\ +\ 2\ Au\ \longrightarrow \ 2\ KrF^{+}AuF_{6}^{-}\ +\ 6\ Kr\ +\ F_{2}} $
$ \mathrm {KrF^{+}AuF_{6}^{-}\xrightarrow {60-66^{\circ }C} \ AuF_{5}\ +\ Kr\ +\ F_{2}} $

Einzelnachweise

  1. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics, 90. Auflage, Taylor & Francis, 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0, p. 4-69.
  2. 2,0 2,1 2,2 John F. Lehmann, Hélène P. A. Mercier, Gary J. Schrobilgen: The chemistry of krypton. In: Coordination Chemistry Reviews. 2002, 233/234, S. 1–39, doi:10.1016/S0010-8545(02)00202-3.
  3. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. 4,0 4,1 4,2 Nils Wiberg, Egon Wiberg und Arnold Fr. Holleman: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, de Gruyter Verlag; 102., stark umgearb. u. verb. Auflage 2007; ISBN 978-3-11-017770-1; S. 425.
  5. James Huheey, Ellen Keiter, Richard Keiter: Anorganische Chemie: Prinzipien von Struktur und Reaktivität, 2003, Walter de Gruyter, ISBN 3-11-017903-2.