Kryptonit

Kryptonit

Dieser Artikel behandelt das fiktive Mineral Kryptonit, für ein real existierendes chemische Element siehe Krypton.

Kryptonit (engl. Kryptonite) ist ein fiktives Mineral aus dem DC-Universum. Kryptonit spielt in den Geschichten über Superman und andere Kryptonier (vor allem auch Supergirl und Superboy) eine wichtige Rolle. Kryptonit und Magie sind in Superman-Geschichten wesentliche Schwachstellen des Superhelden.

Geschichte

Der Name ist abgeleitet von Krypton, dem Namen von Supermans zerstörtem Heimatplaneten, von wo das Kryptonit seinen natürlichen Ursprung hat. Erstmals tauchte Kryptonit 1945 in der Superman-Radio-Show auf. Man hatte es ursprünglich erfunden, um den kurzzeitigen Stimmenwechsel der Hauptperson zu erklären, da der ursprüngliche Sprecher krankheitsbedingt ausgefallen war. Den ersten Comicauftritt hatte Kryptonit im Dezember 1949 in Superman #61. Damals war es (noch) rot, hatte allerdings exakt die Wirkung wie das grüne Kryptonit, welches die häufigste und neben dem schwarzen die einzige Nach-Krisen-Variante ist.

In die Schlagzeilen kam das Kryptonit im April 2007, nachdem im Jahr zuvor ein neues Mineral gefunden wurde, das bis auf das fehlende Fluor und das fiktive Kryptonium ganz der chemischen Zusammensetzung des Meteorits – „Natrium-Lithium-Bor-Silikat-Hydroxid“ – entsprach, wie es im Film Superman Returns auf dem Steinbehälter stand, in dem das Kryptonit eingeschlossen war. Im Gegensatz zu diesem ist das neu entdeckte Mineral, das vom Forscherteam den Namen Jadarit erhielt, allerdings weiß und harmlos.[1][2]

Beschreibung

Kryptonit ist eine Verbindung des ebenfalls fiktiven Elements Kryptonium, das die Ordnungszahl 126 besitzen soll. Es gibt eine Strahlung ab, die für Menschen selbst in höherer Konzentration unbedenklich, für Kryptonier jedoch verheerend ist. Intensiver Kontakt mit Kryptonit kann allerdings auch für einen Menschen schädlich sein. So verlor Lex Luthor (Smallville, in einer früheren Inkarnation) beispielsweise eine Hand durch kryptonitbedingten Krebs. Ein anderes Beispiel ist ein gewaltiger Kryptonitbrocken, dessen hohe Strahlung die gesamte Erdbevölkerung hätte auslöschen können, also auch für nicht-kryptonische Lebewesen gefährlich war (Superman #1-3). Das meiste Kryptonit fand seinen Weg auf die Erde mit dem Meteoritenschwarm, der auch Superman auf die Erde brachte.

Verschiedene Kryptonittypen

Kryptonit tritt in verschiedenen Formen und Farben auf. Diese Kryptonittypen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Superman und alle anderen Kryptonier.

Grünes Kryptonit

Grünes Kryptonit wirkt wie ein radioaktives Gift. Es schwächt Superman und seine Körperaura und kann ihn schlussendlich töten, wenn er ihm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, insbesondere, wenn es längere Zeit in seinen Körper eingedrungen ist. Es ist die einzige klassische Form von Kryptonit (neben dem neu erfundenen schwarzen Kryptonit), die auch in den modernen Nach-Krisen-Comics existiert, sowie die häufigste Variante des Kryptonits. „Grünes Kryptonit. Tödlich für Kryptonier. Der Alien ist anfällig für eine synthetische Variante, die ich entwickelt habe. Aber echtes ist besser.“ (Lex Luthor in 100% DC #3 [Supergirl – Wahre Stärke], Panini Comics, 2006). In der Fernsehserie „Smallville“ ist das grüne Kryptonit verantwortlich für die „Meteoritenfreaks“.[3]

Der Schmelzpunkt von Grünem Kryptonit soll bei 850 Grad Celsius liegen. Des Weiteren ist es wie ein Metall mit einer Zugfestigkeit (Reißdehnung) von 650 bis 1100 MPa. Über die insgesamt vorhandene Menge an Kryptonit auf der Erde ist nichts bekannt bzw. lassen sich keine realistische Schätzungen unter Beachtung der in den Serien/Filmen/etc. gezeigten Mengen abgeben.

Schwarzes Kryptonit

Schwarzes Kryptonit hat die Fähigkeit, die Persönlichkeit eines Menschen in zwei Teile, einen Guten und einen Bösen, zu spalten.[4]

  • Zum ersten Mal tauchte es in der Fernsehserie Smallville auf
  • In der aktuellen Supergirl-Comicserie, die von Jeph Loeb und Ian Churchill begonnen wurde, wurde es in das offizielle DC-Universum integriert. Hier benutzte es Lex Luthor gegen das neue kryptonische Supergirl

Weißes Kryptonit

Weißes Kryptonit kann pflanzliches Leben töten, kryptonisches wie nicht-kryptonisches.

Blaues Kryptonit

Blaues Kryptonit entstand, als Professor Potters Vervielfältigungsstrahl auf grünes Kryptonit angewendet wurde.

  • Die Prä-Krisen-Version war daher von der Wirkung her ähnlich wie sein grünes Pendant, allerdings nur gegen Wesen aus der „Bizarro-Welt“
  • Die Nach-Krisen-Version wirkt ebenfalls nur auf Bizarro-Wesen, macht sie jedoch freundlich, gutherzig und etwas intelligenter, so beispielsweise geschehen im „Superman/Batman“-Comic #25
  • In der Serie „Smallville“ führt blaues Kryptonit für die Dauer des Kontakts zu selbigem zum Verlust aller Superkräfte von Kryptoniern

Rotes Kryptonit

Rotes Kryptonit hat in den Comics sehr unterschiedliche Folgen. Spätestens seit der Episode „Das Rote Kryptonit“ der Fernsehserie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark (Folge 2.20) macht es ihn schrittweise (je nach Dauer der Aussetzung) böse und lässt ihn jede Hemmung verlieren. In der Serie Smallville hat es eine ähnliche Wirkung. Es ist gleichzusetzen mit dem künstlichen grünen Kryptonit aus dem Film Superman III – Der stählerne Blitz.[5]

  • In den Prä-Krisen-Comics führte rotes Kryptonit zu unvorhersehbaren körperlichen Veränderungen bei Kryptoniern. Diese Veränderungen sind temporär, und dieses Kryptonit verursacht nie zweimal dieselbe Veränderung. Zum Beispiel spaltete sich Superman durch rotes Kryptonit vorübergehend in Superman-Blau und Superman-Rot, und Supergirl wurde in eine erwachsene Frau verwandelt, was ihre Mitgliedschaft in der Legion der Superhelden verhinderte; am nächsten Tag war sie allerdings wieder zurückverwandelt
  • In den Nach-Krisen-Comics führt es zu „unstetem und unvorhersehbarem Verhalten“ (Lex Luthor in 100% DC #3 [Supergirl – Wahre Stärke], Panini Comics, 2006)

Goldenes Kryptonit

Goldenes Kryptonit hat die Eigenschaft, alle Kryptonier dauerhaft ihrer Superkräfte zu berauben (siehe den Comic „Whatever happened to the man of tomorrow“; auf deutsch in Superman – F.A.Z. Comic-Klassiker, Band 1). Die gleiche Wirkung hat es auch in der Serie Smallville. Es tauchte ebenso in dem Film Superman II – Allein gegen alle auf, jedoch konnte es da Supermans Kräfte auch zurückgeben.

Rosa Kryptonit

Rosa Kryptonit ruft zeitweilig homosexuelle Tendenzen hervor. Es fand bisher nur in der Saga „Supergirl: Das Ende“ (DC-Premium #27, Panini Comics, 2003) als Gag am Rande Erwähnung. Die Szene spielt in einer Hyperzeit, die dem DC-Universum vor der Krise der Parallelerden weitgehend glich. Diese rosa Variante des Kryptonits ist im regulären DC-Universum bislang nicht erschienen.

Silbernes Kryptonit

Die Zusammensetzung und der Ursprung von silbernem Kryptonit ist nicht bekannt. Es scheint davon zwei Varianten zu geben: Die erste Variante taucht in der Fernsehserie Smallville im Verlauf der fünften Staffel auf, macht Clark paranoid und sorgt für Halluzinationen.[6] Vermutungen gehen davon aus, dass die zweite Variante die ursprüngliche Substanz darstellt, die nicht durch die Explosion Kryptons beeinflusst wurde, und in hochkomplexen Maschinen und Computerchips verarbeitet wurde. Ebenso wie die schwarze Variante tauchte es zuerst in der Fernsehserie Smallville in Form eines Schlüssels auf, welcher das UFO öffnet, mit dem Clark zur Erde gelangte. Der Schlüssel wurde nach dem Fund zuerst als Legierung bezeichnet, allerdings stellen Wissenschaftler später fest, dass es „bis auf winzige Abweichungen" der grünen Variante entspricht. In den US-Comics tauchte es erstmals – als Scherz Jimmy Olsens – in einer Geschichte zum 25. Jubiläum von Superman auf.

Farbloses Kryptonit

Diese Variante, farbloses Kryptonit, taucht zum ersten Mal in der Fernsehserie Smallville auf. Sie entsteht dadurch, dass die Radioaktivität des grünen Kryptonits neutralisiert wird. Das geschieht im Laufe der Serie vier mal – zuerst, als sich das Raumschiff, das Clark zur Erde gebracht hat, gegen das Kryptonit in Lanas Halskette wehrt, gegen das es offenbar genau so anfällig ist wie Clark selbst. Ein anderes Mal entsteht diese Variante, als ein „Phantom“ (Bizarro), welches Clark bei seiner Flucht aus der Phantomzone befreit, Energie aus grünem Kryptonit bezieht, und ein drittes als Lana durch einen Stromschlag Clarks Kräfte teilt, sowie ein viertes Mal bei der Rückgabe.

Kryptonit in der realen Welt

Der Begriff Kryptonit wird mehrfach in der Popkultur verwendet. So wird Kryptonit insbesondere in US-amerikanischen Fernsehserien als Metapher synonym zu Achillesferse verwendet. Daneben wurde es als Name und Synonym für Sicherheit benutzt. Dazu gehört der Markenname Kryptonite für die Fahrradschlösser des US-amerikanischen Herstellers Ingersoll Rand, der von sich behauptet, die sichersten Bügelschlösser der Welt zu bauen. Außerdem wurden mehrere Lieder und Musikalben nach Kryptonit benannt:

  • Je ein Lied von 3 Doors Down (Album The Better Life 2000), Magne Furuholmen (Album Past Perfect Future Tense, 2004), Betamusic, Mario featuring Rich Boy (Album Go!, 2007), Trouble over Tokyo (Album „The Hurricane“ 2010) und Burhan G heißt Kryptonite
  • Ein Album der Spin Doctors heißt Pocket Full of Kryptonite (1991);
  • Ein Album von DJ Fresh heißt ebenfalls Kryptonite (2010) und enthält einen gleichnamigen Titel
  • ein Lied der Purple Ribbon All-Stars heißt Kryptonite (I'm on It) (Album Got Purp? Vol. 2), 2005)
  • ein Lied von Faithless heißt Spiders, Crocodiles & Kryptonite (Album To All New Arrivals), 2006)
  • ein Lied von Remy Ma heißt Kryptonite Freestyle
  • ein Lied von Yo Majesty heißt Kryptonite Pussy
  • ein Lied von MC Basstard aus dem Album Zwiespalt (Schwarz) heißt Kryptonit
  • ein Lied von Trouble over Tokyo heißt Kryptonit
  • ein Lied von Five Iron Frenzy heißt American Kryptonite
  • Kryptonit ist in mehreren Liedern von Prinz Pi erwähnt
  • Erwähnung in dem Lied Nerds von der Band Blumentopf
  • ein Lied von eou aus dem Album Kid Life Crisis
  • ein Lied von One Direction "One Thing" aus dem Album "Up All Night" (Satz: You're my kryptonite)
  • ein Lied von 257ers erwähnt in der Hook von Spinat das Wort "Kryptonit"

Kryptonit in anderen Medien

In der Episode Homer, hol den Hammer raus! der Zeichentrickserie Die Simpsons wird vom Comicbuchverkäufer behauptet, Bart Simpson hätte das Kryptonit von Rektor Seymour Skinner gefunden, nachdem er dessen Allergie gegen Erdnüsse entdeckte.

Weblinks

Einzelnachweise