Industrie

Industrie

Dieser Artikel Befasst sich mit dem Industriebegriff in der Wirtschaftswissenschaft. Zur Verwendung in der Archäologie siehe Industrie (Archäologie)
Die kruppschen Hüttenwerke Rheinhausen um 1900

Die Industrie (lat. industria: Betriebsamkeit, Fleiß) bezeichnet den Teil der Wirtschaft, der gekennzeichnet ist durch die Produktion und Weiterverarbeitung von materiellen Gütern oder Waren in Fabriken und Anlagen, verbunden mit einem hohen Grad an Mechanisierung und Automatisierung – im Gegensatz zur handwerklichen Produktionsform.

Den Prozess der Entwicklung und Durchsetzung industrieller Produktionsformen bezeichnet man als Industrialisierung.

Es gibt auch Branchen, die nicht der oben genannten Definition entsprechen und trotzdem als Industrie bezeichnet werden, etwa die zum Dienstleistungsgewerbe gehörige „Tourismusindustrie“, „Musikindustrie“ oder „Unterhaltungsindustrie“. Ein Grund hierfür kann in einer Fehlübersetzung des englischen Worts industry liegen, das neben Industrie auch Branche oder Wirtschaftszweig bedeuten kann. Ein anderer Grund könnte sein, dass der jeweilige Autor bewusst einen negativen Eindruck hervorrufen will, z. B. im Sinne von „statt Kunst mittlerweile rein industrielle Massenproduktion“. Möglich ist jedoch auch, dass der Autor bewusst einen hohen Grad der Automatisierung und Mechanisierung in der jeweiligen Branche zum Ausdruck bringen will, beispielsweise im Fall der Softwareindustrie[1].

Industriezweige

Industrielle Fertigung geschieht weltweit in verschiedenartigen Industriezweigen. Wichtige Klassifikationssysteme zur Einteilung in die verschiedenen Branchen sind die International Standard Industrial Classification (ISIC) der UNO und die Nomenclature générale des activités économiques (NACE) der EU. Bedeutende Industriezweige sind:

  • Montanindustrie / Schwerindustrie
  • Metallindustrie
    • Eisen- und Stahlindustrie
    • Kleineisenindustrie
    • Maschinenbau und Ausrüstung
    • Automobilindustrie / Fahrzeugbau
    • Luft- und Raumfahrtindustrie
    • Schiffbauindustrie
    • Elektroindustrie
    • Büromaschinen
    • Radio- und Fernsehgeräte
    • Feinmechanik-, Optik-, Uhrenindustrie
  • Chemische Industrie
    • Mineralölindustrie
    • Zementindustrie
    • Glasindustrie
    • Kunststoffindustrie
    • Papierindustrie
    • Pharmazeutische Industrie
  • Recycling; Abfallindustrie
  • Holz- und Korkartikel
  • Konsumgüterindustrie / Leichtindustrie
    • Lebensmittelindustrie
    • Tabakindustrie
    • Textilindustrie, Bekleidungsindustrie inkl. Pelz- und Lederwaren
    • Möbelindustrie
    • Spielwarenindustrie
    • Druckindustrie
    • Computerindustrie

International Standard Industrial Classification (ISIC)

Industriebetriebe gleicher oder ähnlicher Produktionsrichtungen werden nach ISIC-Kriterien wie folgt in Industriezweige gegliedert (ISIC Rev. 4):

Produktion von:

Merkmale

Die Großindustrie ist ein Industriezweig, der Waren in besonders großer Menge herstellt, im Allgemeinen wird auch die Gesamtheit dieser Industriezweige darunter verstanden.

Merkmale der Industrie sind unter anderem:

  • Massenproduktion
  • Mechanisierung
  • Automatisierung
  • hoher Technologisierungsgrad
  • Arbeitsteilung
  • regelmäßige Produktion
  • Trennung des Produktionsstandortes von Wohnung und Freizeit
  • Standardisierung und Normung
  • Austauschbarkeit von Produkten oder von deren Bestandteilen
  • Produktion auf Vorrat für einen anonymen Absatzmarkt

Siehe auch

  • Industriepolitik
  • Industrieforschung
  • Industriedenkmal
  • Organisationen:
    • Industrie- und Handelskammer (IHK)
    • Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
    • (Industrie-)Gewerkschaften
  • Industrie in der Schweiz

Weblinks

Commons: Industrie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wiktionary Wiktionary: Industrie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Industrie – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Peter Buxmann, Heiner Diefenbach, Thomas Hess: Die Softwareindustrie: Ökonomische Prinzipien, Strategien, Perspektiven. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-71828-4.

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