Industriemeister-Chemie

Industriemeister-Chemie

Der Industriemeister Chemie wird von der Industrie- und Handelskammer geprüft. Der angehende Meister muss dabei Kenntnisse und Fertigkeiten besitzen, die ihn für steuernde und leitende Positionen qualifizieren.

Untergliederung

Die Prüfung zum Industriemeister Chemie ist in zwei Teile untergliedert:

  1. Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ)
    • a. Für Industriemeister weitgehend einheitlich
    • b. Geprüft werden grundlegende Kenntnisse:
      1. Rechtsbewusstes Handeln
      2. Betriebswirtschaftlichen Handeln
      3. Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
      4. Zusammenarbeit im Betrieb
  2. Handlungsspezifische Qualifikation (HQ)
    • a. Die Prüfung umfasst die Handlungsbereiche:
      1. Chemische Produktion
      2. Organisation, Führung und Kommunikation
      3. Prozessleittechnik

Voraussetzungen

Die Zulassungsvoraussetzungen für beide Prüfungsteile sind:

  • Erfolgreich beendete Berufsausbildung, die Chemieberufen zugeordnet werden kann (Chemikant, Chemielaborant, Chemielaborjungwerker, Lacklaborant)
    + 1 Jahr Berufspraxis in einem industriellen Chemieberuf
  • Erfolgreich beendete Berufsausbildung in einem sonstigen Beruf
    + 2 Jahre Berufspraxis in einem industriellen Chemieberuf*

Mindestens 5 Jahre Berufspraxis in einem industriellen Chemieberuf - auch ohne Berufsausbildung.

Weitere Zulassungsvoraussetzung für die Handlungsspezifische Qualifikation (HQ): Ausbildereignungsschein (AEVO)

  • Dieser muss bei der Anmeldung zur Handlungsspezifischen Qualifikation vorliegen, da er für den Meistertitel notwendig ist

Die Kenntnisse für die IHK-Prüfungen zum Industriemeister Chemie können in verschiedenen Einrichtungen und Kursformen erworben werden. Aktuell sind noch Abendkurse oder schichtbegleitende Kurse, d.h. dass der Kurs nach der Frühschicht oder vor der Spätschicht stattfindet, verbreitet. Der große Nachteil dieser Kursformen ist, dass sie sich durch die verhältnismäßig wenig Unterrichtsstunden pro Woche auf eine Länge von 18 bis 30 Monate oder mehr ziehen, bis die Prüfungsvoraussetzungen erfüllt sind.

Eine gute Alternative sind sogenannte Intensiv-Lehrgänge, bei denen man bereits nach 16 Wochen Vollzeit-Unterricht die IHK-Prüfungen ablegen kann und zum Industriemeister Chemie IHK aufsteigt.

Angeboten wird dieses Kompaktstudium aktuell von nur wenigen Anbietern. Das TA Bildungszentrum bietet den Industriemeister Chemie als Vollzeitlehrgang zweimal jährlich so an, dass direkt im Anschluss die IHK-Prüfungen abgelegt werden können. Diese Kompaktform wird immer mehr von Arbeitgebern bevorzugt, da sich die Belastung der Lehrgangsteilnehmer auf einen kleinen Zeitraum beschränkt. Eine Freistellung für die Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister wird von Arbeitgebern immer öfter gewährt, denn die Aussicht sehr attraktiv ist, innerhalb kürzester Zeit über Industriemeister und damit besser qualifiziertes Fachpersonal zu verfügen, die sich mit den Prozessen des eigenen Unternehmens bereits auskennen.