Hazenit
Hazenit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
KNaMg2[PO4]2 · 14 H2O |
Mineralklasse | Phosphate, Arsenate und Vanadate 8.CH.40 (8. Auflage: VII/C.22) nach Strunz 40.01.01.03 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | orthorhombisch-dipyramidal; 2/m 2/m 2/m[1] |
Farbe | farblos |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 2 bis 2,5 [2] |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 1,91 ; berechnet: 1,88[2] |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | spröde |
Spaltbarkeit | gut nach {001} |
Habitus | radialstrahlig, tafelig bis prismatisch |
Hazenit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KNaMg2[PO4]2 · 14 H2O[3] und wurde bisher nur in Form von radialstrahlig gewachsenen, farblosen und durchsichtigen Kristallen bis etwa 0,06 x 0,12 x 0,40 mm Größe und tafeligem bis prismatischem Habitus[4] gefunden.
Besondere Eigenschaften
Hazenit löst sich bei Raumtemperatur in 10-prozentiger Salzsäure.[2]
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Hazenit von Hexiong Yang (University of Arizona) an der Südküste des Mono Lake in Kalifornien, der das Mineral auch analysierte, beschrieb und nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Robert M. Hazen (1948-) benannte.[2]
Ende 2007 reichte Yang seine Untersuchungsergebnisse und den Antrag zur Anerkennung als eigenständiges Mineral bei der International Mineralogical Association (IMA) ein, der die Register-Nummer IMA2007-061 erhielt. Anerkannt wurden Mineral und der Name Hazenit am 28. Februar 2008[2].
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Hazenit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Catalanoit und Dorfmanit die unbenannte Gruppe VII/C.22-30 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Hazenit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate ohne weitere Anionen, mit H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis von Phosphat-, Vanadat- bzw. Arsenat-Komplex (RO4) zum Kristallwasser (H2O), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen, RO4 : H2O < 1 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Struvit und Struvit-(K) die unbenannte Gruppe 8.CH.40 bildet.
Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hazenit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate etc.“ ein. Hier ist er, ebenfalls zusammen Struvit und Struvit-(K), Mitglied der unbenannten Gruppe 40.01.01 innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit A2+B2+(XO4) • x(H2O)“.
Bildung und Fundorte
Hazenit wird durch Mikroorganismen im Mono Lake (ein alkalischer Salzsee in Mono County, Kalifornien) gebildet und findet sich in ausgetrockneten oder zersetzten Algen auf einem Substrat aus porösem Calciumcarbonat in Gestalt der Minerale Calcit und Aragonit.[2]
Bisher (Stand: 2012) konnte Hazenit nur an seiner Typlokalität Mono Lake (Kalifornien) nachgewiesen werden.[4]
Kristallstruktur
Hazenit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnma mit den Gitterparametern a = 25,1754 Å; b = 6,9316 Å; c = 11,2189 Å[5] sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Hazenite (englisch)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Robert M. Hazen, Geophysical Laboratory - Hazenite officially approved as a new mineral (englisch)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ 4,0 4,1 Mindat - Hazenite (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Hazenite (englisch, Journal of Solid State Chemistry 177, 2004)
Weblinks
- Mineralienatlas:Hazenit (Wiki)
- Latintos - Hazenite, a mineral named after earth scientist Robert M. Hazen (englisch)
- Science news - Earth's Minerals Evolved, Too (englischer Bericht zur Entwicklung irdischer Minerale mit Bild vom neu entdeckten Hazenit)