Hazenit

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Hazenit
Andere Namen
  • IMA 2007-061
Chemische Formel

KNaMg2[PO4]2 · 14 H2O

Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
8.CH.40 (8. Auflage: VII/C.22) nach Strunz
40.01.01.03 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal; 2/m 2/m 2/m[1]
Farbe farblos
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2 bis 2,5 [2]
Dichte (g/cm3) gemessen: 1,91 ; berechnet: 1,88[2]
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch spröde
Spaltbarkeit gut nach {001}
Habitus radialstrahlig, tafelig bis prismatisch

Hazenit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KNaMg2[PO4]2 · 14 H2O[3] und wurde bisher nur in Form von radialstrahlig gewachsenen, farblosen und durchsichtigen Kristallen bis etwa 0,06 x 0,12 x 0,40 mm Größe und tafeligem bis prismatischem Habitus[4] gefunden.

Besondere Eigenschaften

Hazenit löst sich bei Raumtemperatur in 10-prozentiger Salzsäure.[2]

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Hazenit von Hexiong Yang (University of Arizona) an der Südküste des Mono Lake in Kalifornien, der das Mineral auch analysierte, beschrieb und nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Robert M. Hazen (1948-) benannte.[2]

Ende 2007 reichte Yang seine Untersuchungsergebnisse und den Antrag zur Anerkennung als eigenständiges Mineral bei der International Mineralogical Association (IMA) ein, der die Register-Nummer IMA2007-061 erhielt. Anerkannt wurden Mineral und der Name Hazenit am 28. Februar 2008[2].

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Hazenit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Catalanoit und Dorfmanit die unbenannte Gruppe VII/C.22-30 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Hazenit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate ohne weitere Anionen, mit H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis von Phosphat-, Vanadat- bzw. Arsenat-Komplex (RO4) zum Kristallwasser (H2O), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen, RO4 : H2O < 1 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Struvit und Struvit-(K) die unbenannte Gruppe 8.CH.40 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hazenit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate etc.“ ein. Hier ist er, ebenfalls zusammen Struvit und Struvit-(K), Mitglied der unbenannten Gruppe 40.01.01 innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit A2+B2+(XO4) • x(H2O)“.

Bildung und Fundorte

Hazenit wird durch Mikroorganismen im Mono Lake (ein alkalischer Salzsee in Mono County, Kalifornien) gebildet und findet sich in ausgetrockneten oder zersetzten Algen auf einem Substrat aus porösem Calciumcarbonat in Gestalt der Minerale Calcit und Aragonit.[2]

Bisher (Stand: 2012) konnte Hazenit nur an seiner Typlokalität Mono Lake (Kalifornien) nachgewiesen werden.[4]

Kristallstruktur

Hazenit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnma mit den Gitterparametern a = 25,1754 Å; b = 6,9316 Å; c = 11,2189 Å[5] sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Webmineral - Hazenite (englisch)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Robert M. Hazen, Geophysical Laboratory - Hazenite officially approved as a new mineral (englisch)
  3.  Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. 4,0 4,1 Mindat - Hazenite (englisch)
  5. American Mineralogist Crystal Structure Database - Hazenite (englisch, Journal of Solid State Chemistry 177, 2004)

Weblinks

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